Witten.. Jan Peter Nonnenkamp wurde gestern offiziell begrüßt und sein Vorgänger Michael Anders mit allen Ehren verabschiedet


Mit hohen Zielen startet der neue Kanzler der Uni Witten/Herdecke in sein Amt: Mehr Kapital für die Hochschule, eventuell durch weitere Gesellschafter, eine straffere Organisation im Management und eine stärkere internationale Ausrichtung will Jan Peter Nonnenkamp erreichen. Gestern wurde er offiziell von Studenten, Mitarbeitern und Gesellschaftern begrüßt – und sein Vorgänger Michael Anders mit allen Ehren verabschiedet.

Die erste Wahl war Nonnenkamp nicht bei allen, erinnerte sich Professor Johannes Dichgans, stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrates, in einer launigen Laudatio. So sei es bei anderen Unis tabu, ehemalige Studenten in leitende Positionen zu holen. Außerdem hätte man sich gefragt, ob jemand, der wie Nonnenkamp zuletzt als Vorstandsmitglied eines DAX-Unternehmens gearbeitet und entsprechend verdient habe, lange an einer kleinen Uni wie Witten/Herdecke bleiben würde. „Doch alle Fragen wurden zu unserer vollsten Überzeugung beantwortet“, so Dichgans. Nonnenkamp sei ein „sturmerprobter Mann der Wirtschaft“ – ein Mann, den die UWH brauche.

Als er nach Jahren wieder zur Uni gekommen sei, habe er sofort die „Magie“ der Hochschule, den großen Idealismus der Menschen hier gespürt, sagte der so Gelobte in seiner Antrittsrede. Er dankte seinem Vorgänger Michael Anders dafür, dass dieser nach Witten gekommen sei, als die Uni finanziell am Boden gelegen habe – „das hätten nicht viele gemacht.“ Die Hochschule sei wieder ein Ort der Forschung auf Weltniveau“. Trotzdem gebe es noch „sehr große Baustellen“. Neben der Erhöhung des Kapitals müssten Schulden abgebaut werden, so der erfahrende Ökonom. In Sachen internationale Ausrichtung blickt er vor allem nach China. „Ich würde mich freuen, wenn das Land bei uns mehr vorkommen würde.“