Witten. .

Die Kinder toben wieder auf dem Schulhof – der Alltag kehrt ein an der Hüllbergschule, nachdem ein Magen-Darm-Virus umging.

Nach einem ersten Laborergebnis des Gesundheitsamtes ist für Schüler und Lehrer klar: Es ist der Norovirus, der über 100 Schüler außer Gefecht setzte und seit Donnerstag für geschlossene Türen am Hüllbergweg sorgte. Nach Kreisangaben ist es die erste Wittener Schule, die wegen Virus-Alarms zeitweise geschlossen werden musste. Damit es der Erreger nicht erneut in die Schule schafft, geht die Schulleitung in Abstimmung mit dem Gesundheitsamt auf Nummer sicher.

Alle Kinder stellten sich am Dienstagmorgen, Tag eins nach der Viruswelle, vor dem Unterricht brav nach Klassen geordnet auf und antworteten auf die Fragen der Lehrerinnen: Geht’s dir gut? Wann hattest du die letzten Beschwerden? Wer in den vergangenen zwei Tagen kein Bauchweh hatte oder brechen musste, konnte im Unterricht mitmachen. Nur in Einzelfällen wurden Eltern angerufen, um nachzuhaken. Sicher ist sicher in der kalten Jahreszeit, in der sich der Erreger besonders verbreitet.

Insgesamt fehlten am Dienstag noch acht Schüler und vier Lehrer, wobei nicht der Norovirus der Grund sein müsse, betont Schulleiterin Maria Nehm. Auch sie war erkrankt, ist aber wieder im Einsatz. Man werde weiter beobachten, ob noch Krankheitsfälle unter den Schülern auftreten, und würde die Lage dem Gesundheitsamt weiter melden, erklärt Nehm.

Die Eltern sind mit dem bisherigen Notfallmanagement von Schule und Gesundheitsamt zufrieden. „Es war richtig, dass man konsequent war und die Schule schnell geschlossen hat“, findet Martina Geppert. Ihre Tochter Nelly (6) litt unter Erbrechen und Fieber. „Wir haben sie einen Tag später sofort zum Arzt geschickt.“ Jetzt sei soweit wieder alles in Ordnung.

Malte (6) hatte Glück und blieb vom lästigen Erreger verschont. „Er ist hart im Nehmen“, scherzt Mutter Stefanie Haas. Dafür hatte es ihren „Großen“ erwischt: Leonard (7) musste brechen, doch auch er stürmt am Dienstag wieder in die Schule. An der Reaktion der Schulleitung auf die Krankheitswelle hat die 36-Jährige wie viele andere Mütter nichts auszusetzen. „Sie hat ja sofort das Gesundheitsamt eingeschaltet.“ Ganz verhindern könne man so einen Ausbruch nicht.

Trotzdem weiß die angehende Ärztin Stefanie Haas um die Tücken gerade in Grundschulen. „Die Kleinen tauschen schon mal ihre Trinkbecher und dann ist es geschehen. Deswegen sage ich meinen Kindern immer: Keine Stifte in den Mund nehmen und lieber die eigenen Brote essen.“

INFO

Noro-Viren sorgen für die Mehrzahl der nicht-bakteriell bedingten Durchfälle. Die Ansteckung erfolgt meist über verunreinigte Hände oder Essen – schon zehn bis 100 Viren reichen dafür aus. Zwölf bis 48 Stunden später folgt in der Regel Erbrechen oder Durchfall. Nach drei Tagen klingt die Krankheit ab.