Witten.. Anlässlich der europäischen Woche der Abfallvermeidung gibt Ulrike Neuhoff vom Betriebsamt Tipps, wie Verbraucher möglichst wenig Müll machen.

Wer mittags über die Bahnhofstraße geht, der sieht: etliche Schüler, die aufwendig verpackte Fast Food statt Pausenbrote in der Hand halten, und viele Bürger, die ihre Einkäufe in Plastiktüten tragen. Doch auch Stoffbeutel oder Körbe hat so mancher dabei. Und das freut Wittens Abfallberaterin Ulrike Neuhoff (57) in diesen Tagen besonders. Zur europäischen Woche der Abfallvermeidung hat sie ein paar nützliche Tipps für Verbraucher auf Lager.

Dabei geht es nicht in erster Linie um Mülltrennung: „Die Anfragen dazu sind weniger geworden. Das hat sich inzwischen eingespielt“, weiß die Frau vom Betriebsamt, die dort seit über zehn Jahren ihren Job macht, und die Bürger lobt: „Das Bewusstsein für die Mülltrennung ist da.“

Jeder Verbraucher könnte täglich mehr zur Abfallvermeidung beitragen

Trotzdem könne jeder Verbraucher täglich noch mehr zur Abfallvermeidung beitragen: im Supermarkt, in der eigenen Küche, im Büro oder in der Schule, aber auch beim Kleiderkauf oder bei der Anschaffung von Möbeln. Keine eingeschweißten Nahrungsmittel zu kaufen – „das geht nicht immer“, sagt Ulrike Neuhoff, sei auf dem Wochenmarkt aber zum Beispiel leichter als im Geschäft.

Ganz wichtig ist ihr die Verwendung von Recyclingpapier. Da achte sie auch privat auf Produkte mit dem Blauen Engel, der für hohen Umweltstandard steht. „Und man muss ja nicht alle Mails ausdrucken oder kann Papier auch mal beidseitig bedrucken.“

Wasser in Glas- statt Plastikflaschen kaufen oder am besten gleich Leitungswasser trinken, Essensreste nicht einfach wegschmeißen, sondern weiterverwenden, Speisen und Getränke in Brotdose und Thermoskanne transportieren, Batterien durch Akkus ersetzen – all das vermeide Müll, erklärt Ulrike Neuhoff. Ebenso spare der Hinweis auf dem Briefkasten, dass man keine Werbebroschüren haben möchte, jede Menge Papier. Diese Möglichkeit werde noch zu selten genutzt, weiß die Expertin.

Bei größeren Anschaffungen lohne es sich auf die Langlebigkeit der Ware zu achten

Abfall vermeiden könne auch, wer weniger einkaufe, Dinge möglichst lange nutze oder auch mal reparieren lasse. Deshalb lohne es sich, bei größeren Anschaffungen, auf die Langlebigkeit der Ware zu achten – oder es alternativ mal mit gebrauchten Produkten zu versuchen. „In Witten gibt es Secondhand-Läden, das Gebrauchtwarenhaus Novum in der City und den Annener Cap-Baumarkt, der vor allem gebrauchte Baumarktartikel anbietet“, zählt die Abfallberaterin auf und wünscht sich: „Wenn ein bisschen was von all diesen Tipps beherzigt würde, das wäre schön.“ Nicht nur in dieser Woche.