Witten. .
Mit großer Erleichterung nimmt der Sprecher der Wittener Ärzte, Dr. Frank Koch, die geplante Abschaffung der Praxisgebühr auf. „Für die Mediziner war das Ganze nur ein irrsinniger Verwaltungsaufwand.“
Die Praxisgebühr war 2004 eingeführt worden. Seitdem musste jeder gesetzlich Versicherte zehn Euro pro Quartal für seinen Arztbesuch zahlen. Ziel war insbesondere, die Zahl der Arztbesuche in Bagatellfällen zu reduzieren. Daran habe sich seit der Einführung aber nichts geändert, stellt Ärztesprecher Dr. Frank Koch fest. „Die Zahlen sind konstant geblieben. Die Praxisgebühr hat ihre Steuerungsfunktion völlig verfehlt.“
Für die Ärzte habe die ungeliebte Patientenabgabe viel Arbeit bedeutet und Geld gekostet. „Die Arbeitszeit für den ganzen Verwaltungsaufwand müssen die Ärzte bezahlen“, kritisiert Koch. Sprechstundenhilfen müssten die zehn Euro nicht nur kassieren, sondern sie auch quittieren, zudem ein Kassenbuch führen, zahlungsunwillige Patienten mahnen und das Geld zur Bank bringen. Da liegt das nächste Problem, das die Gebühr den Ärzten bescherte.
„Die Praxen sind begehrlich geworden bei Einbrechern“, stellt der Facharzt für Innere Medizin fest. „Vor allem zum Anfang eines Quartals hat sich die Zahl der Einbrüche gesteigert.“ Also dann, wenn die Patienten das Geld brachten.