Witten. .
Die Federn an den Beinen unterscheiden Sonja Cyntas Tauben von den meisten der anderen Vöglen bei der Geflügelzuchtausstellung im Markuszentrum. „Es sieht hübsch aus und ist etwas ganz Besonderes, das kann nicht jeder züchten“, sagt Sonja stolz. Und dabei ist sie gerade einmal 14 Jahre alt.
Braun und weiß sind die „West of England Tümmler“ der Jugendlichen. Gelassen sitzen sie in ihren Käfigen im Markuszentrum, gemeinsam mit 150 anderen Vögeln. Hähne, chinesische Seidenhühner und viele unterschiedlichen Tauben harren aus, lassen sich begutachten und machen vor allem eines: jede Menge Geräusche. Vor allem das Krähen der Hähne ist nicht zu überhören. Sonja Cynta ist stolz, dass ihre Tiere ruhige Zeitgenossen sind.
Taube kam immer wieder zurück
Vor ungefähr drei Jahren fing alles mit einer verletzten Taube im heimischen Garten in Herbede an. „Wir, mein Papa und ich, päppelten sie auf und entließen sie in die Freiheit“, erzählt die 14-Jährige. Nicht lange danach saß der Vogel wieder bei den Cyntas im Garten und hatte noch weitere Artgenossen mitgebracht. In dem Moment war für die Familie klar: Wir züchten jetzt. Einen Stall mit großer Außenvoliere baute der Vater selbst, dann kauften sie die ersten Tiere.
In kleinen Boxen setzen sie zur Zucht Männchen und Weibchen zusammen. „Das Männchen balzt dann ordentlich um das Weibchen herum. Und dann geht’s los“, sagt Michael Schönbeck (53), Vorstandsmitglied des Herbeder Geflügelrassezuchtvereins. Auch Sonja Cynta und ihr Vater sind hier Mitglied. Mittlerweile hat die Familie über 100 Tauben in ihrem Garten.
Die 14-jährige Züchterin weiß, dass ihr Hobby in ihrem Alter eher ungewöhnlich ist. Viele ihrer Freunde fragten schon, ob sie sich die Tauben einmal ansehen dürfen. Das ist für Sonja kein Problem. Die Schülerin kennt aber ihre Prioritäten. „Ich verbringe viel Zeit mit den Tauben, aber ich bin noch lieber mit Freunden unterwegs in der Stadt oder gehe gerne paddeln.“ Am Drachenbootrennen auf der Ruhr nimmt sie ebenfalls immer als Schlagfrau teil.
Vorfreude auf regelmäßige Tauben-Ausstellungen
„Ich lebe nicht nur für meine Tauben, sondern habe auf jeden Fall noch andere Dinge in meinem Leben.“ Auf die Ausstellungen mit dem Verein wie am vergangenen Sonntag freut sich Sonja immer wieder. Einmal im Jahr gibt es die Ortsschau im Markuszentrum. „Ich putze die Tauben vorher und gewöhne sie an die engen Käfige. Normalerweise dürfen sie ja fliegen.“
Ihr Hobby wird sie in den nächsten Jahren nicht aufgeben. Sonja Cynta: „Wenn ich keine Zeit habe, übernehmen meine Eltern das Füttern und Säubern. Ich weiß immer, dass es meinen Tauben gut geht.“