Wetter/Herdecke/Witten. Der tödliche Unfall vom Sonntag setzt die traurige Serieder schweren Verkehrsunfälle auf der B 226 fort.

Die Kreidezeichen auf dem Asphalt sind noch frisch. Mit ungeheurer Wucht muss der 28 Jahre alte Wittener am Sonntagnachmittag mit seinem Motorrad auf den VW Sharan der Wittenerin (59) aufgeprallt sein, die auf der Wetterstraße in Höhe Nr. 53 wenden wollte. Weder Zeugen, die Erste Hilfe leisteten, noch die Ärzte konnten ihm noch helfen. Der 28-Jährige erlag in einer Bochumer Unfallklinik seinen schwersten Verletzungen.

Niemand kann das ungeschehen machen. Aber dieser Unfall setzt die Langzeit-Serie von schweren Unfällen auf der B 226 fort. Wenn wir hier daran erinnern, dann auch als Mahnung an alle, die auf der Wetterstraße unterwegs sind.

Fast auf den Tag genau vor zehn Jahren und auf ähnliche Weise kam ein 29 Jahre alter Motorradfahrer am 20. Oktober 2002 zwischen Witten und Wetter kurz hinter der Einmündung Kohlensiepen (Richtung Wetter) ums Leben. Auch er prallte beim Versuch zu überholen – oder auszuweichen – gegen einen Pkw. Dessen Fahrerin wollte in eine Zufahrt einbiegen.

Zwei Gedenkkreuze

Zwei Straßenkreuze stehen an der Wetterstraße – beide erinnern an Motorradfahrer, die 1999 tödlich verunglückt sind. „Nur die Besten sterben jung“ steht auf dem Gedenkkreuz für einen 21-jährigen Wittener, der im Juni 1999 nach einem Überholversuch vor der Mallinckrodt-Kurve ins Schlingern kam und stürzte. Die Namen der Trauernden sind inzwischen verblasst. Die Blumen dort werden aber bis heute regelmäßig erneuert.

Das zweite Kreuz steht an der Einmündung gegenüber der Mühlengrabenbrücke. Die Plakette am Kreuz nennt nur einen Vornamen, der direkt dahinter gepflanzte Lebensbaum hat inzwischen eine stattliche Höhe erreicht. Laut Redaktionsarchiv starb an dieser Stelle an einem Sonntag im April 1999 ein 35 Jahre alter Mann. Ein Autofahrer, der nach links auf die Wetterstraße einbiegen wollte, hatte den Motorradfahrer übersehen.

Im Juni 2004 kam auf der Wetterstraße ein 68-jähriger Radfahrer ums Leben. Der Iserlohner wollte am Kohlensiepen die Fahrbahnseite wechseln, um auf den Radweg zu gelangen. Er wurde von einem entgegenkommenden Auto erfasst.

Gefährliche Kurven

Auch die beiden Kurven sind gefährlich: In der Mallinckrodt-Kurve (Tempo 50, Starenkasten) fuhr ein Herdecker (21) im Juni 2001 in den Tod. Die S-Kurve unterhalb des Hohensteins war jahrelang Problemzone – weil Fahrer sie schnitten. Allein fünf Unfälle gab es dort 2008, bis im ersten Versuch rot-weiße Sicherheitshütchen aufgeklebt wurden und – als diese nach kurzer Zeit abrasiert waren – die heutige doppelte durchgezogene Linie mehr Sicherheit schuf.