Witten. .

30 Jahre waren sie im Musikgeschäft dabei, erlebten Höhen und Tiefen. Nun spielen sie bei der Wittener Kneipennacht ihr Abschlusskonzert im Backhaus - die Rockband „White“ löst sich auf. „Wenn es am Schönsten ist“, sagen die Mitglieder.

Wehmütig schauen drei der vier Musiker auf ihre Schallplatte von 1988. Damals hatte Rolf Klaer (53) noch einen anderen Namen, Ulli Gehrke (46) war noch nicht Teil der Band und Thomas Sebralla (48) hieß trotzdem schon „Fluse“. Weil er schon in der Schule immer der Kleinste gewesen sei. Außerdem war Matthias Beine damals dabei. Durch seinen zeitaufwendigen Job als Filmmusiker musste er die Band vor ein paar Jahren verlassen - er habe nicht mehr zu den Proben kommen können, durch den Job, und weil er nun in Köln lebe.

Um 22.30 Uhr spielen „White“ ein letztes Mal am Samstag, 20. Oktober, auf einer größeren Bühne. „Wir werden das Licht nicht nur sprichwörtlich an diesem Abend ausschalten, sondern auch symbolisch“, sagt Ulli Gehrke. Danach hört aber keiner der Musiker mit seiner Leidenschaft auf. Ulli Gehrke und Schlagzeuger Thomas Lienenbröker (47) spielen weiter in der Band „Clean Machine“, Rolf Klaer gründet seine eigene Band und Thomas Sebralla bleibt bei den „Jelly Babys“, eine Band, die er ebenfalls seit Jahren nebenher pflegt.

Trennungsgründe gibt es einige

Gründe für die Trennung gibt es einige, der wichtigste ist, dass Rolf Klaer sein Trommelfell nicht weiter belasten möchte. „Mein Arzt sagte mir, dass ich mir diese extrem laute Belastung sparen sollte. Da wir direkt neben dem Schlagzeug stehen, bleibt das aber nicht aus.“ Lösungen wurden gesucht, ein elektronisches Schlagzeug stand zur Debatte. „Dann wäre Linne nicht glücklich und so blieb uns nur die Trennung“, erklärt Sebralla.

Mit der eigenen Band will Klaer ruhigere Töne anschlagen. Außerdem habe man sich keinen besseren Zeitpunkt suchen können, als das 30. Bandjubiläum. Im Sommer spielte die Band im Haus Witten beim Kultursommer, das sei einer der Höhepunkte gewesen. „Besser kann es nicht mehr werden“, so Gehrke. Ein anderer Grund: Sie wollen ihr Bandimage nicht aufgeben. „Natürlich hätte man Akustiksets spielen können, aber dann wären wir den Fans nicht gerecht geworden“, sagt Klaer.

Mit 14 Jahren fing es mit der Band „Springfield“ an, nun endet die Karriere der Wittener Rockband „White“ im Backhaus. Aber für wahre Fans gibt’s kein Grund zur Sorge: Auf den alljährlichen Wohnzimmerpartys bei Ulli Gehrke werden „White“ auf jeden Fall spielen.