Witten. .

Monatelang saß ein 17-jähriger Wittener offenbar unschuldig wegen angeblichen Missbrauchs einer Bekannten auf der Anklagebank. Am Donnerstag sprach ihn das Bochumer Landgericht frei. Die Aussagen des mutmaßlichen Opfers (17) waren zu widersprüchlich.

Die junge Frau hatte behauptet, im Dezember 2010 vom damals 15-Jährigen in einer Toilette des evangelischen Krankenhauses Hattingen gelockt und dort vergewaltigt worden zu sein. Der Angeklagte hatte die Vorwürfe bestritten. Er habe seine Bekannte, die zu dem Zeitpunkt im Krankenhaus lag, nur besucht. Die Frau pochte auf ihre Version, verstrickte sich aber nach Informationen unserer Zeitung in dem nicht-öffentlichen Prozess in Widersprüche.

So habe sie nicht erklären können, wie sie in die Toilette gelockt worden war, so ein Prozessteilnehmer. Ein Glaubwürdigkeitsgutachten offenbarte erhebliche Zweifel an den Aussagen des mutmaßlichen Missbrauchsopfers, weshalb das Gericht den Angeklagten freisprach. Im schlimmsten Fall hätten ihm mehrere Jahre Jugendstrafe gedroht.