Witten..

Die reguläre Reinigungskraft ist seit Wochen erkrankt, die Vertretung war bis zum Mittag noch nicht angerückt. Die Fahrgäste sind sich einig: „Es sieht schlimm aus“, meint Monika Schütz (63), die wir in der Eingangshalle treffen. Dort hat sich der Dreck am Fahrkartenautomat gesammelt. „Da gibt sich die Stadt Mühe, alles ordentlich zu machen, und dann sieht’s hier so aus“, sagt die Wittenerin. Tatsächlich sind der Bahnhofsvorplatz und der Busbahnhof nebenan in einem tadellosen Zustand.

Dass sich die Stadt Mühe gibt - dabei denkt Monika Schütz auch an die von der Stadt neu gestaltete Berliner Straße, die Stadtgalerie und den City-Bogen, die Besucher anlocken sollen. Aber wie wirkt das, fragt sie sich, wenn der Bahnhof als Eingangstor Gäste so empfängt?

Vertretung des Reinigungsdiensts kommt spät und arbeitet schlecht

Regelrecht „grausam“ findet es Rüdiger Schlundermann. „Ich habe mich gerade beschwert“, sagt der 72-Jährige, der auf seinen Zug nach Hagen wartet. „Ich schäme mich wegen der Leute, die auf Besuch kommen.“ Wenn jemand erkrankt sei, wisse man das doch. Schlundermann: „Ich war früher bei Thyssen. Dann muss man eben für Ersatz sorgen.“

Wie gesagt, die Reinigungskraft, die erkrankt ist, wird vertreten - aber nach Beobachtung der Bäckereiverkäuferinnen, die schon morgens um halb vier da sind, rücken diese Ersatzleute erst mittags oder nachmittags an. „Der Rainer ist meist schon vor uns hier“, sagt Annette (28), eine der Löscher-Verkäuferinnen in der Eingangshalle. „Rainer“ ist die reguläre Reinigungskraft, die seit zirka einem Monat erkrankt sei. „Bei ihm ist das immer sauber“, sagt die Verkäuferin. „Der kontrolliert das mehrmals am Tag.“ Bei der Vertretung sei das anders. „Da geht das zack zack und fertig.“ Nach Beobachtung der Bäckereiverkäuferinnen kommt die Vertretung erst zwischen 14 und 17 Uhr.

Die Anfrage bei der Pressestelle der Deutschen Bahn läuft derzeit.