Witten. .

Die Einführung einer Vermögenssteuer würde im Ennepe-Ruhr-Kreis insgesamt 117 Steuerpflichtige treffen, hätte aber gravierende Vorteile für die kommunalen Haushalte und damit für alle Bürger.

Wie jetzt das Finanzministerium des Landes NRW bekannt gab, leben im Kreisgebiet 117 Vermögensmillionäre. Die Einführung einer Vermögenssteuer von 1 % ab einem Vermögen von einer Million Euro würde für das Land rund 3,5 Milliarden an Steuereinnahmen bedeuten. Nach den Vorstellungen des Finanzministeriums würden davon 700 Millionen an die Kommunen gehen.

Kleiner Obolus für die Städte

„Damit zahlen die 117 reichsten Einwohnern für ihre Stadt einen kleinen Obolus, mit dem aber in den Kommunen des Ennepe-Ruhr Kreises große Löcher gestopft werden können. Geld ist genug da, es muss nur gerecht besteuert werden“, meint DGB-Regionsvorsitzender Michael Hermund.

Noch nie war die Welt so reich wie heute: 103,3 Billionen Euro betrug Ende 2011 das globale Geldvermögen. Seit Jahren zeigen Studien, dass das oberste Zehntel über die Hälfte des Vermögens besitzt – folgenlos. Der Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung belegt erneut: Geld ist genug da, vor allem in den Händen von wenigen Superreichen.

Seit Beginn der Finanzkrise hat sich das private Nettovermögen hierzulande um 1 400 Mrd Euro erhöht. Der deutsche Staat dagegen ist in den letzten zwei Jahrzehnten um 800 Mrd Euro ärmer geworden.

„Steuergeschenke für Hoteliers, Vermögende und Spitzenverdiener verursachten eine chronische Unterfinanzierung der öffentlichen Hand. Die Städte und der Kreis streichen ihre Haushalte zusammen und nennen es sparen,“ so Hermund.

„Bei dieser Konzentration von Reichtum ist die Einführung einer Vermögensabgabe, von Vermögenssteuern und höheren Erbschaftssteuern ein Gebot der Steuergerechtigkeit und die 117 Reichsten im Kreis werden es kaum merken“, so Hermund.