Der Haus- und Wohnungsmarkt in Witten steht vor einem Umbruch. Dies wurde bei der 28. Immobilienbörse der Sparkasse deutlich. Auch der Immobilienmarkt der Ruhrstadt ist den Folgen einer älter werdenden Gesellschaft unterworfen.

Günstiger Zinssatz kurbelt Markt an

Schon am Nachmittag strömen Eigenheimbesitzer oder diejenigen, die es einmal gerne werden möchten, zu Hunderten in die Ruhrstraße. Das Interesse an Eigentum steigt derzeit. Grund dafür ist ein für Bauvorhaben derzeit günstiger Zinssatz. In der Sparkasse bieten neben dem Geldinstitut auch lokale Immobilienmakler käuflich zu erwerbenden Wohnraum feil. Eine breite Angebotspalette lässt kaum Wünsche offen. Sie reicht von der günstigen 23 000-Euro-Eigentumswohnung mit 42 Quadratmetern bis hin zum großzügigen, aber renovierungsbedürftigen Landsitz für rund 750 000 Euro.

Beide Größenordnungen kommen für Hubert Woelm erst einmal nicht in Frage. Zwar ist der 71-jährige Rentner im Besitz einer eigenen Immobilie, dennoch möchte er investieren. Er sieht eine Eigentumswohnung als gute Möglichkeit an, um Kapital anzulegen. Davon könnte letztlich die eigene Tochter profitieren, die nach dem Kauf in die Wohnung einziehen soll.

Noch langfristiger fallen die Pläne von Andrea Tiedtke und Bernd Mömmer aus. Das Paar aus Witten erwägt ebenfalls, ein eigenes Heim zu kaufen. Mit der Suche danach haben sie erst vor kurzem begonnen. Noch fehlt ihnen der Durchblick. „Eine Eigentumswohnung oder ein kleines Häuschen“ wünschen sich der Dachdeckermeister und die Industriekauffrau. Der Blick in Zeitungsinserate oder Internetportale fiel zuletzt unbefriedigend aus. Da ist die Immobilienbörse für die Beiden aufschlussreicher. „Bei Fragen zu den Objekten können die Berater direkt darauf eingehen“, meint Mömmer. Das Paar schätzt es, vergleichen zu können und Informationen aus erster Hand zu erhalten. Denn vor einer einschneidenden Entscheidung wie einem Immobilienkauf wollen sie gut beraten sein. „Wahrscheinlich wird das unser letztes Zuhause“, sagen die 47-Jährigen.

„Viele denken an ihre Wohnsituation im Alter“, meint Immobilienberater Jörg Tönnies. Barrierefreiheit, gute Anbindung an Nahverkehr und Supermärkte seien entscheidend bei der Wahl. Ein Trend, den der Wittener Wohnungsmarkt derzeit wenig abdeckt. „Da herrscht wohl Nachholbedarf“, so Tönnies. Aber noch ließe sich hierbei nachbessern.