Witten. .

Nach „Impulsen für die Meesmannstraße“ hat die mit rund 50 Teilnehmern gut besuchte Veranstaltungsreihe „Perspektiven Herbede“ der CDU im Café Medicus gesucht.

Nachdem die Weichen für die Ansiedlung eines Vollsortimenters im Gerberviertel nun gestellt sind, stand die angestrebte Belebung der Meesmannstraße im Mittelpunkt.

„Uns fehlen engagierte Mitglieder“, warb Heike Moll vom Vorstand der Herbeder Werbegemeinschaft um Mitarbeit. „Wo sind die Ärzte, Rechtsanwälte und Steuerberater?“ Derzeit zählt man rund 30 Mitglieder, entsprechend klein sei der finanzielle Spielraum.

Als wichtige Chance für Herbede sieht die Werbegemeinschaft den Ruhrtal-Radweg mit jährlich 136 000 Nutzern. Eine vernünftige Beschilderung, die den Ortskern einbezieht, fehle immer noch. „Von Seiten der Stadt werden uns da nur Steine in den Weg gelegt“, kritisierte Moll. Stadtbaurat Dr. Bradtke sagte einen Dialog für ein schlüssiges Konzept zur Beschilderung zu. Bislang fahren die meisten Radfahrer nicht durch die Meesmannstraße, sondern über die Wittener Straße. „Die Radfahrer sind ein interessantes Potenzial“, so Bradtke.

Das alte Zollhaus an der Lakebrücke wird zum gastronomischen Treffpunkt für Radtouristen umgebaut. Die Wittener Gesellschaft für Arbeit und Beschäftigungsförderung (Wabe) hat den Pachtvertrag unterschrieben. „Mit der Firma Lohmann wird hier eine Viertelmillion Euro investiert, um in den nächsten drei Jahren einen attraktiven Zugang zur Ruhr zu schaffen“, so Wabe-Chef Thomas Strauch. Im Sommer 2013 soll das Gartenlokal mit Ruhrblick eröffnen.

Das allgemeine Ziel für Herbede ist ein lebendiges Stadtteilzentrum mit attraktiven Einkaufsmöglichkeiten, einem umfassenden Dienstleistungsangebot und perfekter Ärzteversorgung. „Städtebaulich ist alles intakt. Es gibt keine Missstände und keinen dramatischen Leerstand“, lautete das Fazit von Stadtbaurat Dr. Bradtke.

„Wir brauchen Unterkünfte für Radwanderer, denn danach wird immer wieder gefragt“, regte Besucherin Anja Erdelmann an. „Bislang gibt es nur zwei Unterkünfte in Herbede.“ Hotel- oder Pensionsbetten für Radfahrer seien eine gute Idee, betonte auch Markus Bradtke. „Potenzial ist vorhanden, aber die Stadt ist kein Hotelier. Das müssen Privatleute machen.“

Zuhörerin Petra Eildorf wünschte sich endlich wieder ein Biogeschäft auf der Meesmann-straße. „Gesunde Ernährung liegt doch im Trend und ist gefragt.“ Der Mediziner Dr. Arne Meinshausen will den Fokus eher auf die Vollversorgung der älteren Herbeder legen. Er regte einen Bring- und Holdienst für Anwohner aus Vormholz und anderen Ortsteilen an.

Das von der Werbegemeinschaft vom 5. bis 10. Oktober auf der Meesmannstraße angekündigte Oktoberfest leidet darunter, dass Musik nur bis 22 Uhr erlaubt wird. Beim Zeltfestival am Kemnader See dagegen finde bis 24 Uhr Livemusik statt, war aus dem Publikum zu hören. „Dieses Thema ist heikel“, meinte Stadtbaurat Dr. Bradtke. Das Ordnungsamt wolle ein Verbot der Veranstaltung wegen Lärmbelästigung vermeiden. Im Umkreis des Zeltfestivals gebe es im Übrigen keine Wohnbebauung.

Die Erneuerung der Wittener Straße und der Bau von zwei Kreisverkehren wird mit halbseitigen Sperrungen von Februar bis November 2013 erfolgen, kündigte Bradtke an. Die Kreisel sollen dem Stau an der Einmündung Vormholzer Straße ein Ende machen. Der zweite Kreisel entsteht an der Einmündung Rautertstraße. Herbede ist in Bewegung.