Witten. . Damit die Mountainbiker auf ihrer Bahn am Steinbruch Imberg in Annen bald wieder vernünftig fahren können, greifen junge Leute zu Spaten und Schubkarre.

Eigentlich wäre das für hartgesottene Mountainbikefahrer jetzt schon eine richtig schöne Strecke, so voller Matsch und Sand. Doch lieber lassen die Jugendlichen und jungen Erwachsenen ihre Räder derzeit links liegen, um zu Schaufel und Schubkarre zu greifen: Sie sanieren ehrenamtlich die Strecke im Steinbruch Imberg.

Die gibt es bereits seit der Eröffnung des Außentreffpunkts vor sechs Jahren. „Und es ist nicht das erste Mal, dass da was getan wird“, sagt Michael Lüning, Leiter der Abteilung Jugendförderung im Amt für Jugendhilfe und Schule. Schließlich werden all die Hügel und Kurven auf dem rund 300 Meter langen Stück stark beansprucht. „Die sind vor zwei Jahren schon mal neu modelliert und aufgebessert worden und jetzt wird es wieder höchste Zeit.“ Denn sonst, so Lüning, weichen die Fahrer einfach auf Halden in umliegenden Städten aus.

Damit das nicht passiert, sind seit zwei, drei Wochen regelmäßig bis zu neun junge Leute nach der Schule oder dem Job vor Ort und setzen in stundenlanger Arbeit um, was Industriedesignerin Julia Lackas als dreidimensionales Modell am Computer entwickelt hat. Die 27-Jährige gehört zu den „Happy Trail Friends“.

Der Wittener Verein hat sich im vorletzten Jahr gegründet und inzwischen rund 50 Mitglieder. Joscha Bazynski (30) zählt ebenfalls zu den „glücklichen Freunden“, die’s beim Radfahren ein bisschen abenteuerlicher mögen. Auch er hilft kräftig mit im Steinbruch, in dem es ab etwa Mitte Oktober dann drei statt wie bisher nur zwei Mountainbikestrecken geben wird.

Verbessert wird der so genannte „Pump Track“, ein Rundkurs mit Wellen und erhöhten Kurven, auf dem man fährt, ohne zu treten. „Nur durch Zug- und Ruckbewegungen“, wie Joscha Bazynski erklärt. Er eigne sich für Anfänger. Die „Race-Line“, ebenfalls eine Rundstrecke, werde erweitert, „so dass man zu zweit parallel darauf fahren kann“. Ganz neu dazu kommt eine weitgehend naturbelassene, hügelige Bahn für „Dirt Jumps“, auf der Sprünge mit artistischen Tricks möglich sind – „eher was für Fortgeschrittene“.

Unterstützt werden die Jugendlichen von einem Wittener Fachbetrieb und dem städtischen Betriebsamt. „So bleiben die Kosten mit rund 1000 Euro überschaubar“, freut sich Michael Lüning und dankt allen Beteiligten für ihren Einsatz.

Wer Lust hat, könne ruhig noch mithelfen, sagt Joscha und meint auch jene, die nicht im Verein sind. Zur Eröffnung ist ein kleines Fest geplant. Und dann können die Mountainbiker endlich wieder auf die Räder steigen, um die durchaus anspruchsvolle Strecke zu testen.