Witten. . Arche Noah und Tierschutzverein Witten/Wetter/Herdecke laden zusammen zum Tag der offenen Tür an der Wetterstraße ein. Beide Vorsitzende freuen sich über gute Zusammenarbeit

Manchmal passt das Wetter einfach zum Anlass: Beim Tag der offenen Tür im Tierheim an der Wetterstraße drückte die Sonne die weißen Wölkchen einfach zur Seite. Auch die Störfeuer auf der Erde sind endlich beseitigt. Und als Zeichen für diesen Neustart feierten der Tierschutzverein Witten/Wetter/Herdecke und die Arche Noah gestern gemeinsam.

Das Symbol für die äußere Trennung hat der neue 1. Vorsitzender schon kurz nach seiner Wahl abgerissen — den Zaun, der die Tierunterkünfte und Büros der beiden Vereine trennte. „Jetzt herrscht hier ein gutes Miteinander“, sagt Klaus Hanki. Die Arche Noah kümmere sich weiterhin um die Fundtiere, die in Witten aufgegriffen werden. Und der Tierschutzverein Witten/Wetter/Herdecke nimmt alle Tiere in Obhut, die in Wetter, Herdecke und Breckerfeld gefunden werden. Aber man teile sich die Hundehäuser. Und im Haus, in dem die Katzen und Kleintiere leben, gebe es in Zukunft auch Räume für die Arche, so Klaus Hanki.

Der Streit des alten Tierschutzverein-Vorstandes mit der Stadt über die Höhe der Zuschüsse für die Fundtierbetreuung hallt nur noch leise nach: „Es ist schön, wie es jetzt ist“, sagt Tierfreundin Gisela Stangenberg, die mit ihrem Hund Paulchen zum Tag der offenen Tür gekommen ist. Auch an den Mitgliederzahlen merkt Hanki noch die alte Fehde: „Es gab einige Austritte.“

Aber auch dafür sei die Feier gut. An so einem Tag könnten die Menschen sehen, wie im Tierheim gearbeitet werden, die Teams kennenlernen — und vielleicht entdecke ja der eine oder andere, dass es schön wäre, sich für Tiere zu engagieren. Einen Hund oder eine Katze mitnehmen konnte man gestern aber nicht. „Wer ein Tier möchte, muss nochmal wiederkommen“, erklärt Hanki. Der viele Andrang mache viele Tiere nervös, sie verhielten sich dann anders als sonst. Außerdem würden Interessenten immer erst eingehend beraten, bevor Tiere vermittelt werden. Ab Dienstag könne man jetzt auch mit seinem Favoriten auf vier Beinen spazieren gehen, um sich besser kennenzulernen, so der 1. Vorsitzende weiter. Natürlich in Begleitung eines erfahrenen Tierexperten. Um 25 Hunde kümmert sich der Verein im Moment, dazu kommen rund 20 Katzen und Kleintiere. Die Tiere wurden zum Teil ausgesetzt, andere abgegeben, wieder andere sind nur während des Urlaubs ihrer Familien an der Wetterstraße. Eine weitere Neuerung, die Hanki eingeführt hat: Tierbesitzer, die ins Krankenhaus müssen, können ihre Vierbeiner solange im Tierheim pflegen lassen. Die ersten drei Tage seien dann kostenlos und das Tier werde sogar abgeholt, wenn der Besitzer es nicht bringen kann.

Mit vielen Ehrenamtlichen stellt auch die Arche Noah an diesem Tag ihre Arbeit vor. Fünf Hunde sind momentan an der Wetterstraße in der Obhut des Vereins, dazu sechs Katzen und Kleintiere. Viele weitere Tiere sind noch in privaten Pflegestellen untergebracht. Etwas Geld in die Kassen soll der Kuchen-, Trödel- und Bücherverkauf bringen. Geld, das zum allergrößten Teil, für die Tierarztkosten verwendet wird, sagt die Vorsitzende Iris Drögehorn. „Gerade Fundkatzen kommen oft in einem sehr schlechten Zustand zu uns.“