Witten. .

Sie kamen frühmorgens und hatten es auf Wertsachen vermögender Personen abgesehen: Ein 20-Jähriger beging mit wechselnden Komplizen Wohnungseinbrüche in Bochum und Witten. Zu viel des Schlechten für das Bochumer Landgericht. Der junge Mann muss für 14 Monate hinter Gitter. Gegen die Mittäter stehen getrennte Verfahren an.

Im Mai war der Angeklagte in einer Wohnung in der Nachtigallstraße in Bommern eingestiegen. Mit dabei: sein Cousin. Beim Einbruch hatten die Täter ein Stemmeisen benutzt und waren über die Terrasse ins Innere gelangt. Dort durchwühlten sie die Wohnung und stahlen Schmuck im Wert von 5000 Euro. Ihr Pech: Kurz darauf gabelte sie die Polizei mit Schmuckschatullen, Handschuhen und dem Stemmeisen auf. Die Handschellen klappten zu. Der Angeklagte sitzt seitdem in Untersuchungshaft.

Angeklagter wurde abgeschoben

Es war nicht sein erster Einbruch in der Umgebung. Schon im November 2011 stieg der 20-Jährige mit zwei Bekannten in einer Wohnung in Bochum ein. Den Schmuck, darunter eine Rolex-Uhr, goldene Ohrringe und Armbänder, verkauften die Männer bei einem Juwelier in Bochum. Gesamtwert: rund 8000 Euro. Schon damals hatte die Polizei die Einbrecher wenig später dingfest gemacht. Im Dezember 2011 war der Angeklagte zu vier Wochen Arrest verurteilt worden.

Für den Serben bedeutete das die Abschiebung im April dieses Jahres. Es habe ihn nach Holland gezogen, so der 20-Jährige vor Gericht. „Ich wollte dort arbeiten und Geld verdienen.“ Stattdessen kam er einen Monat zurück nach Deutschland und ging hier an die „Arbeit“ – beim Einbruch in der Nachtigallstraße in Bommern.

Vor Gericht zeigte sich der 20-Jährige reuig. „Ich habe Fehler gemacht, ich fühle mich schuldig.“ In Serbien habe er von 50 Euro im Monat leben müssen. Zudem seien seine Großeltern verstorben. „Ich wollte, dass sie beerdigt werden können.“ Das Gericht ließ sich trotz der Umstände nicht erweichen. Der Forderung der Staatsanwaltschaft auf zwei Jahre Gefängnis wollte es aber nicht folgen. Dass es nun „nur“ 14 Monate werden erleichterte den 20-Jährigen nicht wirklich: In Serbien warten seine Frau und sein einjähriges Kind.