Die Pionierin des Tourismus in Witten verabschiedet sich mit ihrem 25-jährigen Dienstjubiläum. Sie entwarf die ersten Stadtrundfahrten und repräsentierte ihre Heimat auch auf Messen.
Ohne die Ideen von Elisabeth Güntermann sähe das Freizeitangebot in Witten wohl nicht derartig vielfältig aus. Die langjährige Mitarbeiterin des Stadtmarketings verabschiedet sich nach 25 Jahren Tätigkeit als Jubilarin von ihren Arbeitskollegen. Doch in Zukunft will sie in Witten weiterhin präsent bleiben.
Pionierarbeit für den Tourismus
Die intensiven Bemühungen, Witten für Touristen attraktiv zu machen, sind eng mit dem Namen Elisabeth Güntermann verbunden. Die damals 35-Jährige saß von Anfang an mit im Boot, als der Verkehrsverein Witten (VVW) sich um Gäste von auswärts professioneller bemühen wollte. Damals gab es noch das Referat für Öffentlichkeitsarbeit. Mit dem Sichten und Katalogisieren der unterschiedlichen Freizeitmöglichkeiten rund um die Ruhrstadt leistete die Stadtmitarbeiterin 1987 Pionierarbeit, von der das Stadtmarketing noch heute profitiert. „Anfangs haben wir Prospekte zusammengestellt und erste Stadtrundfahrten entworfen“, erzählt die 60-Jährige. Darauf folgte das Werben in eigener Sache. Auf Touristik-Messen war Güntermann das Aushängeschild für Witten . Und dabei hatte sie zunehmend Erfolg. Ein größerer Zulauf an Gästen war plötzlich zu verzeichnen – vor allem Menschen aus dem Rheinland interessierten sich für Reisen.
Ein Wachstum konnten nicht nur Hoteliers und Pensionsbetreiber verzeichnen. Die Arbeit für den Fremdenverkehr geriet immer umfangreicher. Neue Mitarbeiter kamen hinzu. Und diese Tätigkeit war immer wieder mit einem Wandel verbunden. Das fing mit der Umstellung auf die Computertechnik an und hörte beim Standortwechsel auf. Vom Zimmer 1 im Rathaus ging es an die Ruhrstraße und von dort zuletzt zurück zum Rathausplatz. Doch was sich auch veränderte, Elisabeth Güntermann war erste Ansprechpartnerin für viele Fragen. Ihr jetziger Chef, Robert Lohkamp, Geschäftsführer des Stadtmarketings meint: „Allein ihr Name hat Türen und Tore geöffnet.“
Der Abschied aus ihrem Berufsleben ist der städtischen Mitarbeiterin nicht leicht gefallen. „Gerne habe ich mit dem Team zusammengearbeitet“, sagt sie. Dabei wäre sie beinahe gar nicht beim Stadtmarketing gelandet. Ursprünglich hatte der damals 35-Jährigen ein anderer beruflicher Werdegang vorgeschwebt. Nach der Ausbildung zur Bankkauffrau bei der Commerzbank begann sie mit einem Lehramtsstudium. Aus Wittens Tourismusexpertin wäre um ein Haar eine Deutsch- und Religionslehrerin geworden. Doch, wie der ehemalige VVW-Vorsitzende Wolf Spittler, meint, kam es zum Glück anders für Witten.
Besonders an ihrem Beruf geschätzt hat die 60-jährige die Überschneidung mit ihrer liebsten Freizeitbeschäftigung: Ob zu Fuß oder mit dem Zweirad – sie ist einfach gerne unterwegs und erkundet die Gegend. Mit Vorliebe in heimischen Gefilden, aber auch mal im Schwarzwald oder entlang der Saar. Das will sie in Zukunft häufiger tun. „Deutschlands schönste Ecken werde ich mir angucken“, erklärt sie ihre Ziele. Doch in Witten bleibt sie die meiste Zeit weiterhin verwurzelt. Neulich erst, da hat sie die anstrengende Ruhr-zu-Ruhr-Tour absolviert. „Da ist es schön grün“, meint sie. Wenn sie darüber spricht, merkt man, wie sehr Elisabeth Güntermann in ihrem Metier verwurzelt ist. Aber ab jetzt nur noch privat.