Witten. .
Wochenlang machte ein Einbrecher die Innenstadt unsicher, nun muss er hinter Gitter: Am Mittwoch verurteilte das Wittener Amtsgericht den 30-jährigen Täter zu zwei Jahren und drei Monaten Haft. Er hatte im März und April Schmuck im Wert von mehr als 13 000 Euro erbeutet.
Aufgeflogen war der Seriendieb dank eines findigen Mannes. Er hatte in seinem Hinterhof in der Lutherstraße eine Kamera aufgestellt, die den 30-Jährigen nach einem seiner vielen Einbrüche filmte. Kurz danach gabelte die Polizei den Wittener mit vollen Taschen vor seiner Haustür auf. Darin: Insgesamt 363 Schmuckstücke, die er innerhalb von wenigen Tagen erbeutet hatte.
Die Wohnungen lagen immer in der City. Mehrmals stieg der Dieb in der Stein- und der Nordstraße ein. Sonderlich vorsichtig war der Ex-Opel-Arbeiter dabei nicht vorgegangen. Mit einem Stein warf er Fensterscheiben ein und verschaffte sich so Zugang in die Wohnungen. Sein Prinzip: Schnell rein und schnell wieder raus. „Hauptsache, ich konnte etwas holen“, sagte der Dieb vor Gericht. Mit dem Schmuck habe er seinen Drogenkonsum finanzieren wollen.
Die Beweise gegen den 30-Jährigen waren am Ende erdrückend. Er wurde nicht nur in einem Hinterhof, sondern auch in einem Wittener Geschäft für Goldankauf gefilmt. Außerdem stellte die Polizei in einer Wohnung seine Fingerabdrücke sicher. Für die Beamten war er kein Unbekannter.
Bereits 1996 war er wegen Sachbeschädigung aufgefallen. Es folgten schwere Diebstähle, Drogengeschäfte, Verurteilungen wegen Körperverletzung. Nun die Einbruchsserie. Die meisten Opfer hatten Glück im Unglück: ihr Schmuck ist wieder daheim.