Witten. .

„Änder’ was, bevor’s das Klima tut“: Unter diesem Motto startet das Jugendrotkreuz (JRK) bundesweit eine neue Kampagne.

Zwei, die die Botschaft in Witten weitergeben wollen, sind Moana Söndgen (18) und Samuel Sänger-Böger (17). Sie möchten junge Menschen motivieren, sich als Klimahelfer zu engagieren.

„Das ist ein Thema, das uns alle betrifft und brandaktuell ist“, erklärt Holzkampschüler Samuel, warum er sich damit in den Gruppenstunden, bei Ausflügen oder Aktionen beschäftigen will. Fünf verschiedene Plakate liegen auf den Tischen im DRK-Zentrum an der Annenstraße, vielleicht hängen sie bald irgendwo in der Stadt. Darauf sind die Schwerpunkte des Projekts dargestellt. „Lückenfüller“ steht auf einem: „Wir wollen Kindern zeigen, was der Klimawandel bewirkt“, sagt Samuel – also quasi eine Bildungslücke füllen. Basiswissen wird hier vermittelt, um dann intensiver ins Thema einzusteigen.

Neue „Durstlöscher“ fordern die Jugendrotkreuzler außerdem: Weil die zunehmende Hitze zu Flüssigkeitsmangel führe, sollen mehr öffentliche Trinkbrunnen zum Schutz der Gesundheit in der Stadt aufgestellt werden. Unter der Überschrift „Sunblocker“ sollen mehr Schattenplätze, etwa in Form von Bäumen, gegen schädliche Sonnenstrahlen schützen. „Bodyguard“ bedeutet, Kinder besser auf extreme Wetterereignisse wie Sturm oder Hochwasser vorzubereiten. Und schließlich wollen die Klimahelfer sich auch als „Fluchthelfer“ betätigen, indem sie ein EU-weites Gesetz zur Aufnahme von Klimaflüchtlingen fordern.

„Wir haben auch schon mal eine Petition durchgekriegt, damit Kinder unter 18 Jahren nicht mehr zum Militär müssen“, erklärt Moana, die eine Bochumer Gesamtschule besucht. Bei jener Kampagne sei es um Kindersoldaten gegangen. Alle drei Jahre widmet sich das JRK einem anderen Schwerpunkt, „um Kinder und Jugendliche mit aktuell brennenden Themen in Kontakt zu bringen“, wie DRK-Sprecher Christian Schuh (31) erläutert.

Moana und Samuel haben eine Schulung beim Bundesverband hinter sich, nun werden sie ihr Wissen flächendeckend an andere JRK-Verbände im EN-Kreis weitergeben. Beide engagieren sich ehrenamtlich als Jugendgruppenleiter beim Wittener DRK – Samuel seit etwa acht Jahren, Moana seit drei Jahren. Bei ihr ist sogar die ganze Familie aktiv, Mama Tanja (37) zum Beispiel leitet das JRK Witten.

Spielerisch und dem Alter entsprechend werden Samuel, Moana und die jungen Teilnehmer ihrer Gruppenstunden sich mit dem Klima-Thema beschäftigen. Werden vielleicht Flyer, die sich auch prima als Fächer eignen, auf dem Weltkindertag verteilen. Planen Besuche in Schulen und Kindergärten oder eine Veranstaltung im Freibad. Sie hoffen auf möglichst viel Unterstützung: „Schließlich müssen wir noch lange mit den Auswirkungen des Klimawandels leben.“