Witten. . Das vom Jugendhilfeausschuss verabschiedete Spielflächenkonzept sorgt für Irritationen bei manchen Eltern.
Viele Eltern sind irritiert: Bleibt unser Spielplatz bestehen oder müssen unsere Kinder woanders toben? Denn das Spielflächenkonzept, das im Jugendhilfeausschuss verabschiedet wurde (wir berichteten), ordnet die Plätze verschiedenen Kategorien zu. Knackpunkt sind dabei jene 34 Plätze, die Optionsflächen werden und grundsätzlich wegfallen sollen. „Das muss aber nicht sofort passieren“, beruhigt Kinder- und Jugendbeauftragter Gerd Kinski.
Nehmen wir zum Beispiel den Spielplatz an der Annener Virchowstraße in der Nähe des Steinbachtals. Er gilt als Optionsfläche. Und damit war für die Nutzer klar: Den Platz wird es bald nicht mehr geben. Dabei, so eine Mutter, werde das Gelände täglich von mehreren Kitas und den Kindern aus der Nachbarschaft genutzt. Auch die dort befindliche Skateranlage werde gut angenommen.
Kinski erklärt, dass es bei jenen Optionsflächen zwei Kategorien gibt. Flächen, die zu Option 1 gehören, „sind aufgrund der fachlichen Analyse als Spielflächen ganz oder in Teilen verzichtbar, können aufgegeben und einer anderen Nutzung zur Verfügung gestellt werden“. Das könne z.B. an der dort vorherrschenden unterdurchschnittlichen Bevölkerungsdichte oder der ohnehin hohen Grünflächen- und Freiraumversorgung liegen. Flächen, die zu Option 2 gehören, „können Spiel- oder Teilspielflächen sein, bei denen ein langfristig wiederkehrender Bedarf möglich ist und sie daher als Vorhaltefläche mit möglicher Zwischennutzung erhalten werden sollen“.
Der Spielplatz an der Virchowstraße fällt unter Option 2, ebenso wie die Flächen Hausackerstraße, Kapellenstraße (zum Teil), Kötterweg, Fischertalweg, Am Herbeder Sportplatz, Kämperfeld, Jahnplatz und Rauendahlstraße. In der Regel, so Kinski, „sind dies Spielflächen mit bestehender Ausstattung, die nach mängelbedingtem Rückbau keine Geräteausstattung mehr erhalten sollen“. So lange die Geräte also in Ordnung sind, bleibt das Gelände als Spielplatz erhalten. Und bis dieser Zustand sich ändert, das könne zum Teil einige Jahre dauern. Auch dann werde erst geprüft, wie sich vor Ort die Kinderzahl entwickelt habe. Gerd Kinski: „Wenn sie steigt, wird der Platz wieder Spielfläche.“
Alles sei gar nicht so dramatisch, erklärt der Kinder- und Jugendbeauftragte. „Wir haben uns schon Mühe gegeben und nicht – wie etwa in Essen – einfach 50 Flächen aufgegeben.“ Viele Optionsflächen der Kategorie 1 seien ohnehin nur noch Wiese, doch selbst da gebe es lediglich drei oder vier, die sofort vermarktbar seien. Bei allen anderen müssen erst Nutzungsänderungen erfolgen, um dort Baurecht zu schaffen. „Und das kann dauern.“
Gerd Kinski weiß, dass das Thema sensibel ist. Doch die Situation habe sich geändert. Man brauche nicht alle Spielplätze, die es vor zwölf Jahren schon gab. „Wir können welche abgeben und trotzdem hat jeder in der Nähe einen Spielbereich, den wir dann auch gut instand halten können.“