Witten. .

In zwei Wochen ist der letzte Schultag. Wer noch nichts vorhat in den Sommerferien, der kann sich ab Montag, 25. Juni, den neuen Kalender mit dem Programm der Wittener Ferienspiele sichern.

Der Vorverkauf startet an 19 Stellen. Zum 39. Mal hat die Stadt wieder ein Programm für jeden Geschmack auf die Beine gestellt. Dabei sah es noch Anfang des Jahres gar nicht gut aus für das traditionelle, aber freiwillige Angebot (wir berichteten). Nicht nur stand es aufgrund des Sparkonzepts zur Haushaltssanierung wegen der Kosten auf der Kippe. Auch fehlte noch jemand, der das Ganze organisieren konnte, da Karin Frank inzwischen zur Jugendgerichtshilfe gewechselt hatte. Seit Februar hat sich deshalb Reiner Krause der Planung angenommen. Der 54-Jährige arbeitet seit 1975 bei der Stadt, „immer da, wo’s was zu organisieren gibt“, vorrangig im Baudezernat. Weil „die Ferienspiele einfach weitergehen müssen“, hat Krause sich ordentlich ins Zeug gelegt.

Und nicht nur er: Vor allem den Sponsoren sei es zu verdanken, dass wieder ein Programm vom ersten bis zum letzten Ferientag, auch samstags und sonntags, möglich sei, so Michael Lüning vom Jugendamt. Gingen sonst etwa 15 000 Euro an Spenden ein, seien es diesmal über 20 000 Euro gewesen – „so viel wie nie“. Nicht nur bekannte Großsponsoren haben geholfen, auch einzelne Bürger und sogar Mitarbeiter der Stadtverwaltung hätten ihr Scherflein beigetragen.

Was die Ferienspiele insgesamt kosten, könne man immer erst hinterher sagen, so Reiner Krause. Die letzten haben mit rund 60 000 Euro zu Buche geschlagen. „Diese werden aber wesentlich günstiger“, weiß der Organisator jetzt schon. Denn man habe die sehr kostenintensiven Tagesfahrten um sechs Ausflüge reduziert. Zum Beispiel geht’s nicht mehr zur Dechenhöhle oder zum Neandertalmuseum, „weil da zuletzt nur eine Handvoll Kinder mitgefahren ist“.

4000 Ferienkalender, die pro Stück sechs Euro kosten, hat die Stadt zunächst drucken lassen. Im nassen Sommer 2011 waren nur etwas über 3000 verkauft worden – in besten Zeiten auch schon mal 4200, weiß Michael Lüning. Zwar gebe es 8500 Kinder zwischen sechs und 15 Jahren in Witten, aber das Wetter spiele beim Kauf der Ferienkalender eine große Rolle. Denn die dazugehörigen Ferienpässe gelten auch als Eintrittskarte fürs Freibad, die sonst für diese Altersklasse pro Besuch zwei Euro ausmacht. „Im Super-Sommer 2006 wurde 29 876 Mal mit den Ferienpässen das Freibad genutzt“, erklärt Thomas Lindner von den Stadtwerken. Bei Bedarf, sagt Lüning, werde einfach nachgedruckt.

Wegfallen werden einige Angebote, die sehr personalintensiv waren, etwa die Kanu-Touren auf der Ruhr oder der Aktionstag in Vormholz. Allerdings sei die gute Nachricht, so Michael Lüning, „dass wir von der Kommunalaufsicht die Erlaubnis haben, Studenten beschäftigen zu können“.

Trotzdem wird es an attraktiven Aktivitäten nicht mangeln. „Wenn ich Kind wäre“, überlegt Reiner Krause, „würde ich den Kurs der Lebenshilfe wählen, um den Umgang mit Hunden zu lernen.“

Erste-Hilfe-Kurs beim Arbeiter-Samariter-Bund, Modellbootfahren auf dem Hammerteich, Strandübernachtungen, Bogenschießen oder Schachturnier – unter 310 Einzelangeboten können die Kinder und Jugendlichen ihre Favoriten der Ferienspiele auswählen.

Den Ferienkalender gibt es für sechs Euro ab Montag, 25. Juni, an der Kasse des Annener Freibads, in der Bürger-Info im Rathaus, in der Sparkassenhauptstelle an der Ruhrstraße sowie in allen 16 Zweigstellen der Sparkasse Witten.

Für alle Aktionen, die mit einem Smiley gekennzeichnet sind, ist die Teilnehmerzahl begrenzt. Deshalb benötigen die Kinder Berechtigungskarten (manche sind kostenlos, andere kosten ein paar Euro). Die gibt es immer montags für die Veranstaltungen der jeweiligen Woche. Die Ausgabe wird durch ein Losverfahren geregelt. Je sechs Loskarten befinden sich auf der letzten Seite des Ferienkalenders. Sie können von 10 bis 10.15 Uhr an folgenden Ausgabestellen eingeworfen werden: Sitzungssaaal des Rathauses (1. Etage), Kindertreff In der Mark 172, Kindertreff Vormholz im Bürgerhaus, Vormholzer Straße 90. Gleich danach erfolgt die Ziehung und die Kinder haben die Möglichkeit, sofort ihre gewünschte Berechtigungskarte auszusuchen. Am Montag, 9. Juli, stehen zum Beispiel acht Aktionen zur Auswahl.

Ganz neu ist das Modellprojekt „Ein Tag mit...“. Je zwei Jugendliche von 13 bis 15 Jahren können etwa der Centermanagerin der Stadtgalerie oder der Bürgermeisterin über die Schulter gucken. Info bei Reiner Krause, 581-5253.