Witten.

Wegen der gewaltigen Einzelmenge von 25 Kilogramm Marihuana steht ein 54-jähriger Wittener vor dem Bochumer Landgericht.

98 750 Euro soll er für die Drogen bezahlt haben, um damit ausgiebig zu handeln. Außerdem lastet ihm die Staatsanwaltschaft weitere sechs Kilo Marihuana an, zum Kilopreis von 3950 Euro soll er das Zeug erworben haben. Schließlich stehen noch 144 Geschäfte mit Mini-Mengen an Kokain in der Anklageschrift.

Der Angeklagte ist einschlägig vorbestraft. In England war er einmal zu zehn Jahren Haft verurteilt worden, weil er im Euro-Tunnel Drogen in einem Pkw eingeschmuggelt hatte. Fünf Jahre saß er ab. Die neuen Vorwürfe jetzt in Bochum gibt er nur teilweise zu. Insgesamt seien es rund fünf Kilo Cannabis-Produkte gewesen und rund 100 kleine Kokain-Deals. Für ein Gramm Koks will er 40 Euro gelöhnt, einen Teil auch selbst konsumiert haben. Die Polizei hatte bei ihm auch Munition gefunden. Ohne Waffe allerdings.

Der Richter hatte zu Prozessbeginn eine mögliche Strafhöhe in die Runde geworfen: rund sieben Jahre Knast ohne Geständnis, vier bis fünf Jahre im Falle eines Geständnisses. Doch auch nach einem Gespräch nur unter den Robenträgern blieb der Angeklagte dabei, dass er mit einem Deal über 25 Kilo nichts zu tun gehabt habe. Die Ermittler haben ihre Vorwürfe vor allem auf Telefonüberwachungen gegründet, die sie in der Drogenszene in Bochum, Witten und Dortmund gemacht hatten. Dort liegen laut Anklage auch die Tatorte. Die Tatzeit erstreckt sich von 2007 bis Juli 2010.

Der Angeklagte (keine U-Haft) ist ein gelernter Augenoptiker. Zurzeit handelt er aber mit Lkw. Ebenfalls angeklagt ist ein Dortmunder (52). Auch er soll mit kleinen Mengen Kokain gedealt haben. An diesem Montag soll ein Urteil fallen. B.Ki.