Witten. .

Der Schlagerkönig hielt Hof – und fast wie bestellt verzogen sich die Regenwolken.

Es herrschte Kaiserwetter, als Roland Kaiser am Samstag 75 Fans aus ganz Deutschland im Saalbau begrüßte. Erstmals kamen die Bewunderer des Sängers („Santa Maria“) in Witten zusammen. Dem Solidarfonds sei Dank.

Der Solidarfonds: Das ist ein starkes Stück Revier-Solidarität. 1989 vom Wittener Dr. Michael Kohlmann und unserer Zeitung gegründet, vereint er Unterstützer aus Wirtschaft, Politik, Sport und Show im Kampf gegen Arbeitslosigkeit. Ganz vorn dabei: die so oft belächelte Schlagerfraktion. Und das nicht nur auf der Bühne. In der 2009 gegründeten Solidarfonds-Stiftung NRW wirkt TV-Altmeister Dieter Thomas Heck neben Dr. Ludger Stratmann im Kuratorium mit. Olaf Henning und Roland Kaiser gehören dem Vorstand an.

„Pop-Kaiser“ Roland, mit 90 Millionen verkauften Tonträgern einer der erfolgreichsten deutschsprachigen Künstler, trat 2001 erstmals für die Hilfsaktion auf. Der Münsteraner blieb dem Solidarfonds fortan treu. Jahr für Jahr gastierte er bei den Benefiz-Partys in Castrop-Rauxel, schaute nach, welche Projekte mit den Erlösen gefördert werden, war vor Ort, als es galt, Ausbildungspatenschaften zu übernehmen, reiste mit nach Sachsen, um mit dem Solidarfonds ein Arbeitslosenzentrum aufzubauen.

Eine schwere Lungenkrankheit bremste sein Engagement vor drei Jahren jäh. Die Bindung zum Solidarfonds riss nie ab. Seit Ende 2010 nimmt er wieder an den Stiftungssitzungen teil, schob wichtige Projekte auch für Witten an: die Nachhilfegutscheine für Schüler aus Hartz-IV-Familien, die Lernpaten an der Holzkamp-Gesamtschule (wir berichteten).

„Menschen außerhalb der Erwerbsarbeit stehen oft im Abseits. Soziale Not bedeutet ein Stück Unfreiheit. Es ist wichtig, die Betroffenen zurück in die Gesellschaft, ins Arbeitsleben zu holen. Der Solidarfonds bietet diese Möglichkeit gezielter und verlässlicher Hilfe“, sagte der Sänger, als ihm im April 2011 der Ehrenpreis des Solidarfonds im Saalbau überreicht wurde.

Dorthin kehrte er am Samstag zurück. Um seine Verbundenheit mit Dr. Kohlmann und der Hilfsaktion zu dokumentieren, hatte Kaiser sein jährliches Fantreffen nach Witten geholt. Vom Bodensee über Sachsen bis Lübeck: 75 meist weibliche, allesamt langjährige Anhänger reisten am Wochenende in die Ruhrstadt, um ihrem Star für einige Stunden ganz nah zu sein. Autogramme, Gespräche, Fotos: Die Fans genossen jede Minute.

Der Solidarfonds feierte mit. Zu seinem 60. Geburtstag im Mai hatte Roland Kaiser seine Fangemeinschaft gebeten, auf Geschenke zu verzichten und stattdessen für den Solidarfonds zu spenden. 2000 Euro konnten an Dr. Kohlmann übergeben werden. Geld, das mithilft, die wichtigen Projekte der Stiftung in Witten fortzuführen.