Witten.
Nach dem endgültigen Aus für die insolvente Drogerie-Kette Schlecker werden laut Arbeitsagentur etwa 50 weitere Arbeitnehmerinnen in Hagen und im EN-Kreis zum Monatsende die Kündigung erhalten.
Die Agentur für Arbeit Hagen ist nach eigenen Angaben darauf vorbereitet. Mit Informationsveranstaltungen, kurzfristigen Beratungsgesprächen und schnellen Angeboten zur Vermittlung und Qualifizierung unterstütze sie gezielt und individuell. Zwei Monate nach der ersten Kündigungswelle hat im Bezirk der Arbeitsagentur Hagen jede vierte frühere Schlecker-Beschäftigte wieder eine neue Beschäftigung.
„Die komplette Schlecker-Insolvenz mit der zweiten Entlassungswelle belastet den Arbeitsmarkt im Handel erheblich. Die Agentur für Arbeit bereitet sich darauf gezielt vor. Wir suchen auch nach zusätzlichen Beschäftigungsmöglichkeiten und sprechen die besonderen Stärken der Schlecker-Mitarbeiterinnen bei den Personalleitern direkt an. Sie zeichnen sich durch besondere Zuverlässigkeit, Verantwortungsbewusstsein, Fleiß, Selbstständigkeit und Flexibilität aus. Alle Betroffenen bekommen sofort Vermittlungsvorschläge und ein individuelles Beratungsangebot“, betont Arbeitsagenturchef Thomas Helm.
Anfang April meldeten sich in der ersten Kündigungswelle 50 ehemalige Schlecker-Angestellte bei den Agenturen für Arbeit in Hagen und im Ennepe-Ruhr-Kreis arbeitslos. In Einzelgesprächen und bei gezielten Gruppenveranstaltungen erhielten sie von den Beratern der Arbeitsagentur insgesamt Hunderte von Vermittlungsvorschlägen. Aktuell sind zwölf Bewerberinnen wieder in Arbeit. Sie fanden eine neue Beschäftigung im Einzelhandel (überwiegend Lebensmittel und Drogerie) und in Apotheken.
Außerdem stehen noch die Ergebnisse vieler weiterer Bewerbungsgespräche aus. Zudem unterstützt die Arbeitsagentur die Frauen im Bewerbungsprozess und mit Qualifizierungen im Kassen- und EDV-Bereich sowie mit anderen individuellen Fort-bildungslösungen. „Ich bin zuversichtlich, dass viele Bewerberinnen in den nächsten Monaten eine neue Perspektive finden werden“, so Helm. „Es ist aber auch nachvollziehbar, dass es nach einer langjährigen Beschäftigung eine gewisse Zeit braucht, sich neu zu orientieren, zumal eine neue Tätigkeit mit Einkommenseinbußen verbunden sein kann. Die Neuorientierung ist nur dann dauerhaft erfolgreich, wenn beide Partner zu dieser Entscheidung überzeugt ja sagen.“
Bis Oktober werden 36 überwiegend ungelernte Frauen aus der ersten Kündigungswelle mit einem Bündel an Hilfsangeboten bei der Suche nach einer neuen Stelle unterstützt. Dazu gehören unter anderem eine individuelle Begleitung im gesamten Bewerbungsprozess und eine Schulung für moderne Kassensysteme (neun Teilnehmerinnen) sowie für EDV-Grundlagen (acht).
Interessierte Unternehmen, die an der Einstellung von ehemaligen Schlecker-Mitarbeitern interessiert sind, können sich an den Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit wenden: Telefonisch unter der Servicenummer 01801 66 44 66* oder per E-Mail an Hagen.Arbeitgeber@arbeitsagentur.de (3,9 Ct. aus dem Festnetz/min., mobil maximal 42 ct./min.)