Witten. .

Die gescheiterte Spitzenkandidatin der Linken bei der NRW- Landtagswahl, Katharina Schwabedissen aus Witten, ist unter Bedingungen zu einer Kandidatur für den Bundesparteivorsitz bereit.

„Ich schließe eine Kandidatur für den Parteivorsitz nicht aus“, sagte die 39-Jährige NRW-Landessprecherin der „Mitteldeutschen Zeitung“ (Dienstagsausgabe). „Ich muss das aber mit meinem Landesvorstand und meinen Söhnen besprechen.“ Schwabedissen fügte hinzu: „Wir Frauen wollen nicht mehr nur Beiwerk sein. Das muss endlich mal aufhören.“ Der Streit zwischen dem ehemaligen Parteivorsitzenden Oskar Lafontaine und dem stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden Dietmar Bartsch um den Vorsitz sei ein „Streit zwischen Männern, die offenbar ausklammern, dass es um mehr geht als den Parteivorsitz“.

Während sich die Männerriege in der Partei weiter uneinig ist, warf die Zwickauer Bundestagsabgeordnete Sabine Zimmermann am Montagabend ihren Hut in den Ring. Parteichef Klaus Ernst begrüßte die Kandidatur der 51-Jährigen im Kurznachrichtendienst Twitter.

Die Satzung der Linkspartei schreibt eine Doppelspitze mit mindestens einer Frau vor. Die neue Führung soll auf einem Parteitag am 2. und 3. Juni in Göttingen gewählt werden.

In einem Gespräch mit der Wittener Lokalredaktion nach der verlorenen Landtagswahl hatte Schwabedissen noch offen gelassen, wie es bei ihr politisch und beruflich weitergeht. Die gelernte Krankenschwester hatte sogar eine Rückkehr in einen Klinikjob nicht ausgeschlossen.