Witten. . Wie leben Tiere im Zirkus? Der Wittener Circus Antoni ist ab Freitag wieder in seiner Heimatstadt zu Gast und öffnet im Vorfeld die Türen für einen Blick hinter die Kulissen. Das Tierleben in der bunten Zirkuswelt ist abwechslungsreich.

„Ach, die armen Tiere im Zirkus.“ Diesen Satz kennt Ramona Tränkler zur Genüge. Dabei ist es der Organisatorin des Circus Antoni, der jetzt wieder in seiner Heimatstadt Witten gastiert, wichtig zu betonen: „Wir sind seit 40 Jahren hier unterwegs und es gab noch nie eine Beanstandung.“ Zum Beweis zeigt sie das Tierbestandsbuch, das jeder Zirkus führen muss.

Bestandsbuch vermerkt jede Impfung der Tiere

In der DIN A4-großen Kladde, die handschriftlich geführt wird, steht einfach alles über die Tiere, die aktuell zu Antoni gehören. Das sind: drei Pferde, sieben Ponys, zwei Esel, sieben Hunde, ein Kamel, elf Lamas und 15 Ziegen. Wann welches Tier eine Kolik hatte, wann eine Wurmkur nötig war, wann der Hufschmied da war, welche Impfungen gemacht wurden – all das ist im Buch vermerkt.

Dadurch, sagt Ramona Tränkler (48), „hat das Veterinäramt einen guten Überblick“. Zuständig für Witten und Hattingen ist das Kreisveterinäramt in Schwelm (wir berichteten), das auch die Tierhaltegenehmigung ausstellt, die jedes Jahr verlängert werden muss. Wechselt ein Zirkus den Standort, müsse jedes Mal das entsprechende Veterinäramt informiert werden. „Die müssen wegen des Seuchenschutzgesetzes wissen, wann fremde Tiere in der Stadt sind.“ In der Regel komme ein Mitarbeiter des Amtes vorbei, schaue sich Tiere und Bestandsbuch an. „Weil wir aber häufig im Ruhrgebiet unterwegs sind, fragt aber auch schon mal das Amt in Dortmund nach der letzten Abnahme in Castrop-Rauxel“, nennt Ramona Tränkler ein Beispiel.

Vorschulkinder holen sich Inspirationen vom Zirkus

Seit Mittwoch hat der Circus Antoni seinen Standort von Hattingen nach Witten an die Pferdebachstraße verlagert. Das Zelt steht auf der roten Asche. Der Platz ist vom Regen aufgeweicht.

Gerade war die Kita Helenenberg der Lebenshilfe zu Besuch. Weil die Vorschulkinder selbst ein Zirkusprojekt machen, wollten sie mal einen echten Zirkus sehen. Ramona Tränkler hat die Gruppe herumgeführt. Etwa zu den Lamas, die unter einer Zeltplane vor der Nässe geschützt sind, und die vor dreieinhalb Wochen Nachwuchs bekommen haben. Auch Ziegen, Ponys und Kameldame Sambia haben einen eigenen Unterstand, vor dem riesige Berge Stroh und Heu liegen. „Wenn es mal richtig lange regnet, dann kommen die Tiere abwechselnd in die Manege, damit sie sich genug bewegen können.“

Jedes Tier hat einen Namen

Alle Tiere bei Antoni haben Namen. „Und ich mag sie alle gern“, sagt Ramona Tränkler. Nur leider dürfe sie an alles, was Fell hat, nicht nah heran – „weil ich Asthma habe“.

Dass die erste Vorstellung in Witten am Freitag, dem 13., stattfindet, sieht die abergläubische Frau mit gemischten Gefühlen. Trotzdem freut sie sich aufs Heimspiel.

Der Circus Antoni gastiert ab heute bis zum 22. April auf dem alten Sportplatz an der Pferdebachstraße/Ecke Alfred-Herrhausen-Straße. Vorstellungen finden täglich um 16 Uhr statt, sonntags um 15 Uhr. Am 18. und 19. April ist vorstellungsfrei. Dafür ist freitags sowie Montag und Dienstag Familientag. Neu im Programm sind eine Stuhlbalance und der Auftritt einer jungen Ballerina. Info: 0170-2477362.

Langer Winter für Zirkus Antoni

Am Donnerstag, dem 18.02.2010 überquert Ramona Tränkle (47) einen Weg aus Holzpaletten, der verschiedene Wohnwagen miteinander verbindet. Ramona Tränkle und ihre Familie betreiben den Zirkus Antoni und überwintern ohne Halle im Freien in Witten. Foto: Olaf Ziegler / WAZ FotoPool
Am Donnerstag, dem 18.02.2010 überquert Ramona Tränkle (47) einen Weg aus Holzpaletten, der verschiedene Wohnwagen miteinander verbindet. Ramona Tränkle und ihre Familie betreiben den Zirkus Antoni und überwintern ohne Halle im Freien in Witten. Foto: Olaf Ziegler / WAZ FotoPool © WAZ FotoPool / Olaf Ziegler
Am Donnerstag, dem 18.02.2010 toben einige Hunde des Zirkus Antoni durch ihr Freigehege. Das kleine Familienunternehmen kann sich keine Halle leisten und muss deshalb im Freien überwintern. Foto: Olaf Ziegler / WAZ FotoPool
Am Donnerstag, dem 18.02.2010 toben einige Hunde des Zirkus Antoni durch ihr Freigehege. Das kleine Familienunternehmen kann sich keine Halle leisten und muss deshalb im Freien überwintern. Foto: Olaf Ziegler / WAZ FotoPool © WAZ FotoPool / Olaf Ziegler
Am Donnerstag, dem 18.02.2010 stehen einige Lamas des Zirkus Antoni im Stall-Zelt. Das kleine Familienunternehmen kann sich keine Halle als Winterquartier leisten und muss deshalb im Freien überwintern. Foto: Olaf Ziegler / WAZ FotoPool
Am Donnerstag, dem 18.02.2010 stehen einige Lamas des Zirkus Antoni im Stall-Zelt. Das kleine Familienunternehmen kann sich keine Halle als Winterquartier leisten und muss deshalb im Freien überwintern. Foto: Olaf Ziegler / WAZ FotoPool © WAZ FotoPool / Olaf Ziegler
Im Stall-Zelt des Zirkus Antoni. Das Familienunternehmen kann sich kein festes Winterquartier leisten und muss deshalb im Freien überwintern. Den Tieren macht der lange Winter nichts aus, die Lamas z. B. haben in diesem Winter zum dritten Mal Nachwuchs bekommen.
Im Stall-Zelt des Zirkus Antoni. Das Familienunternehmen kann sich kein festes Winterquartier leisten und muss deshalb im Freien überwintern. Den Tieren macht der lange Winter nichts aus, die Lamas z. B. haben in diesem Winter zum dritten Mal Nachwuchs bekommen. © WAZ FotoPool / Olaf Ziegler
Am Donnerstag, dem 18.02.2010 probt der elfjährige Justin Sander seine Jonglage-Nummern vor einigen Wagen des Zirkus Antoni. Das kleine Familienunternehmen kann sich keine Halle als Winterquartier leisten und muss deshalb im Freien überwintern. Foto: Olaf Ziegler / WAZ FotoPool
Am Donnerstag, dem 18.02.2010 probt der elfjährige Justin Sander seine Jonglage-Nummern vor einigen Wagen des Zirkus Antoni. Das kleine Familienunternehmen kann sich keine Halle als Winterquartier leisten und muss deshalb im Freien überwintern. Foto: Olaf Ziegler / WAZ FotoPool © WAZ FotoPool / Olaf Ziegler
Wasserschläuche hängen in den Bäumen vor einigen Wagen des Zirkus Antoni, damit sie wegen des Frostes nicht platzen. Das Familienunternehmen kann sich kein Winterquartier leisten und muss deshalb im Freien überwintern und somit erhebliche Frostschäden in Kauf nehmen.
Wasserschläuche hängen in den Bäumen vor einigen Wagen des Zirkus Antoni, damit sie wegen des Frostes nicht platzen. Das Familienunternehmen kann sich kein Winterquartier leisten und muss deshalb im Freien überwintern und somit erhebliche Frostschäden in Kauf nehmen. © WAZ FotoPool / Olaf Ziegler
Am Donnerstag, dem 18.02.2010 probt der elfjährige Justin seine Jonglage-Nummern zwischen einigen Zirkuswagen des Zirkus Antoni. Das kleine Familienunternehmen kann sich keine Halle als Winterquartier leisten und muss deshalb im Freien überwintern. Foto: O. Ziegler / WAZ FotoPool
Am Donnerstag, dem 18.02.2010 probt der elfjährige Justin seine Jonglage-Nummern zwischen einigen Zirkuswagen des Zirkus Antoni. Das kleine Familienunternehmen kann sich keine Halle als Winterquartier leisten und muss deshalb im Freien überwintern. Foto: O. Ziegler / WAZ FotoPool © WAZ FotoPool / Olaf Ziegler
Im Stallzelt des Zirkus Antoni: Das Familienunternehmen kann sich keine Halle als Winterquartier leisten und muss deshalb im Freien überwintern. Den Tieren macht der lange Winter noch am Wenigsten aus, die Lamas z. B. haben in diesem Winter zum dritten Mal Nachwuchs bekommen.
Im Stallzelt des Zirkus Antoni: Das Familienunternehmen kann sich keine Halle als Winterquartier leisten und muss deshalb im Freien überwintern. Den Tieren macht der lange Winter noch am Wenigsten aus, die Lamas z. B. haben in diesem Winter zum dritten Mal Nachwuchs bekommen. © WAZ FotoPool / Olaf Ziegler
Nachwuchs bei den Lamas des Zirkus Antoni: Auf dem Bild zu sehen ist ein vor wenigen Minuten geborenes Lama. Foto: Olaf Ziegler / WAZ FotoPool
Nachwuchs bei den Lamas des Zirkus Antoni: Auf dem Bild zu sehen ist ein vor wenigen Minuten geborenes Lama. Foto: Olaf Ziegler / WAZ FotoPool © WAZ FotoPool / Olaf Ziegler
Am Donnerstag, dem 18.02.2010 stehen Pferde und Ziegen im Stall-Zelt des Zirkus Antoni. Das kleine Familienunternehmen kann sich keine Halle als Winterquartier leisten und muss deshalb im Freien überwintern. Foto: Olaf Ziegler / WAZ FotoPool
Am Donnerstag, dem 18.02.2010 stehen Pferde und Ziegen im Stall-Zelt des Zirkus Antoni. Das kleine Familienunternehmen kann sich keine Halle als Winterquartier leisten und muss deshalb im Freien überwintern. Foto: Olaf Ziegler / WAZ FotoPool © WAZ FotoPool / Olaf Ziegler
Am Donnerstag, dem 18.02.2010 stehen Pferde und Ziegen im Stall-Zelt des Zirkus Antoni. Das kleine Familienunternehmen kann sich keine Halle als Winterquartier leisten und muss deshalb im Freien überwintern. Foto: Olaf Ziegler / WAZ FotoPool
Am Donnerstag, dem 18.02.2010 stehen Pferde und Ziegen im Stall-Zelt des Zirkus Antoni. Das kleine Familienunternehmen kann sich keine Halle als Winterquartier leisten und muss deshalb im Freien überwintern. Foto: Olaf Ziegler / WAZ FotoPool © WAZ FotoPool / Olaf Ziegler
Am Donnerstag, dem 18.02.2010 probt der elfjährige Justin Sander seine Jonglage-Nummern vor einigen Wagen des Zirkus Antoni. Das kleine Familienunternehmen kann sich keine Halle als Winterquartier leisten und muss deshalb im Freien überwintern. Foto: Olaf Ziegler / WAZ FotoPool
Am Donnerstag, dem 18.02.2010 probt der elfjährige Justin Sander seine Jonglage-Nummern vor einigen Wagen des Zirkus Antoni. Das kleine Familienunternehmen kann sich keine Halle als Winterquartier leisten und muss deshalb im Freien überwintern. Foto: Olaf Ziegler / WAZ FotoPool © WAZ FotoPool / Olaf Ziegler
Am Donnerstag, dem 18.02.2010 sitzt Ramona Tränkle (47) vom Zirkus Antoni auf einem Zirkuswagen . Das kleine Familienunternehmen kann sich keine Halle als Winterquartier leisten und muss deshalb im Freien überwintern. Foto: Olaf Ziegler / WAZ FotoPool
Am Donnerstag, dem 18.02.2010 sitzt Ramona Tränkle (47) vom Zirkus Antoni auf einem Zirkuswagen . Das kleine Familienunternehmen kann sich keine Halle als Winterquartier leisten und muss deshalb im Freien überwintern. Foto: Olaf Ziegler / WAZ FotoPool © WAZ FotoPool / Olaf Ziegler
Am Donnerstag, dem 18.02.2010 toben einige Hunde des Zirkus Antoni durch ihr Freigehege. Das kleine Familienunternehmen kann sich keine Halle leisten und muss deshalb im Freien überwintern. Foto: Olaf Ziegler / WAZ FotoPool
Am Donnerstag, dem 18.02.2010 toben einige Hunde des Zirkus Antoni durch ihr Freigehege. Das kleine Familienunternehmen kann sich keine Halle leisten und muss deshalb im Freien überwintern. Foto: Olaf Ziegler / WAZ FotoPool © WAZ FotoPool / Olaf Ziegler
Ramona Tränkle (47) kontrolliert die Heizung ihres Wohnwagens. Ramona Tränkle ist Teil des Ensembles des Zirkus Antoni. Das kleine Familienunternehmen kann sich keine Halle als Winterquartier leisten und muss deshalb im Freien überwintern. Foto: Olaf Ziegler / WAZ FotoPool
Ramona Tränkle (47) kontrolliert die Heizung ihres Wohnwagens. Ramona Tränkle ist Teil des Ensembles des Zirkus Antoni. Das kleine Familienunternehmen kann sich keine Halle als Winterquartier leisten und muss deshalb im Freien überwintern. Foto: Olaf Ziegler / WAZ FotoPool © WAZ FotoPool / Olaf Ziegler
Am Donnerstag, dem 18.02.2010 probt der elfjährige Justin seine Jonglage-Nummern zwischen einigen Zirkuswagen des Zirkus Antoni. Das kleine Familienunternehmen kann sich keine Halle als Winterquartier leisten und muss deshalb im Freien überwintern. Foto: O. Ziegler / WAZ FotoPool
Am Donnerstag, dem 18.02.2010 probt der elfjährige Justin seine Jonglage-Nummern zwischen einigen Zirkuswagen des Zirkus Antoni. Das kleine Familienunternehmen kann sich keine Halle als Winterquartier leisten und muss deshalb im Freien überwintern. Foto: O. Ziegler / WAZ FotoPool © WAZ FotoPool / Olaf Ziegler
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