Witten. .

Wer den Schulabschluss frisch in der Tasche hat, für den ist noch lange nicht klar, wie es danach weitergehen soll. Der oft schwierige Start in den Berufsalltag soll Jugendlichen bald durch den Einsatz von zwölf neuen so genannten „FuN-Teamern“ erleichtert werden.

In einer viertägigen Theoriephase wurde den Fortbildungsteilnehmern des Programms „FuN - Berufs- und Lebensplanung“ vermittelt, wie sie Eltern motivieren können, ihre Kinder in dieser wichtigen Phase des Lebens zu unterstützen. In der nun folgenden Praxisphase müssen die Teamer über fünf Wochen ihr neu erlerntes Wissen erstmals anwenden. „FuN“ steht für Familien und Nachbarschaft, soll aber natürlich auch Spaß vermitteln, wie es das englische Wort „fun“ tut.

„Für die Jugendlichen sind die Eltern nach wie vor die entscheidenden Bezugspersonen“, sagt Bernd Brixius (63), Leiter der Fortbildung und Entwickler des Projekts. Daher müssten vor allem pädagogische Einrichtungen wie Schulen wieder dazu gebracht werden, intensive Elternarbeit zu leisten. Die FuN-Teamer gehen daher ohne Umwege auf die Eltern zu. „Informationsbroschüren, die oft von den Bildungsträgern verteilt werden, lesen viele Eltern erst gar nicht“, weiß der Psychologe. Durch die direkte Ansprache sollen gerade Eltern erreicht werden, die mit den klassischen Bildungsangeboten nicht so viel anfangen können.

Nach der ersten Kontaktaufnahme werden interessierte Eltern gemeinsam mit ihren Kindern eingeladen, an dem Programm teilzunehmen. „Dabei geht es vor allem darum, die Beziehungen in den Familien zu verbessern“, sagt Bernd Brixius. „Eltern und Kinder üben zum Beispiel, einfach wieder miteinander zu reden und so Konflikte zu lösen.“

Die Jugendlichen sollen wieder grundlegende Dinge lernen, die für ein Zusammenleben wichtig sind und die sie auch im Umgang mit zukünftigen Arbeitgebern nutzen können, etwa durch die Verhandlung über ein angemessenes Taschengeld. Nach dem Motto: Was in der Familie funktioniert, kann auch draußen klappen, etwa in einem Unternehmen.

Als fachliche Unterstützung steht Silke Welge (46), die 2006 selbst an der Fortbildung teilnahm, an der Seite von Bernd Brixius. Die Mitarbeiterin der Kompetenzagentur der Awo EN steuert gerade praktische Erfahrungen aus der Elternarbeit bei. „Die Probleme der Jugendlichen können meist nicht ohne die Eltern gelöst werden“, weiß die Pädagogin. Mireille Monkos (36) von der Stadt Hagen kann das nur bestätigen. „In einer Befragung haben wir herausgefunden, dass Eltern nicht genug in die Berufswahl ihrer Kinder mit einbezogen werden.“ Diese Lücke wollen die FuN-Teamer nach ihrer prkatischen Ausbildung in Schulen und Beratungsstellen schließen.