Witten. .

Das Gesamtsteueraufkommen im Bereich des Finanzamts Witten ist im Jahr 2011 um 5,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen.

Das teilte Finanzamts-Vorsteher Martin Klünemann (48) mit. Das Gesamtsteueraufkommen von rund 538,7 Mio Euro liegt um 30,1 Mio Euro über dem Stand von 2010. Besonders die Einkommen- und Körperschaftsteuer trugen zu dem deutlichen Plus bei, das erheblich über der Steigerung des Gesamtaufkommens der Oberfinanzdirektion Münster von 2,9 Prozent liegt.

Bei der Lohnsteuer stiegen die Einnahmen um 8,4 Mio Euro (3,8 %) auf 227,7 Mio Euro. „Wir haben hier eine Steigerung trotz eine nahezu gleich gebliebenen Zahl von Lohnsteuer-Betrieben“, so Klünemann, der die Steigerung darauf zurückführt, dass diese Betriebe mehr Leute eingestellt haben.

Die Zahl der Umsatzsteuer zahlenden Betriebe ist in Witten zwar um über 500 angestiegen, doch bescheren sie mit einem Rückgang um 4,4 Mio Euro (2,5 %) dem Finanzamt das einzige Minus in der Statistik. Klünemann: „Das bedeutet nicht, dass diese Unternehmen schlecht laufen, sondern dass die jungen Firmen zunächst investieren.“

Um 23 Prozent sind die Einnahmen aus der Einkommensteuer gestiegen; hier nahm das Finanzamt mit 64,8 Mio Euro rund 12,1 Mio Euro mehr ein als im Vorjahr. „Ein Beleg dafür, dass die Gewinne und der Verdienst insgesamt gestiegen sind.“

Körperschaftsteuer fast verdoppelt

Nahezu verdoppelt haben sich mit einem Plus von 96,3 Prozent die Einnahmen aus der stets schwankenden Körperschaftsteuer, die beispielsweise von GmbH und Aktiengesellschaften entrichtet wird. Hier nahm Wittens Finanzamt 22,2 Mio Euro ein, 10,9 Mio Euro mehr als im Vorjahr. Klünemann: „Daraus ist eine positive Marktentwicklung der Betriebe abzuleiten. Die Zahl zeigt eine gute Tendenz unserer heimischen Wirtschaft.“

Um 1,4 Mio Euro (20,5 %) stiegen die Einnahmen aus der Grunderwerbsteuer auf 8,4 Mio Euro. Offenbar wurden 2011 mehr Grundstücke als im Vorjahr auch deswegen verkauft, weil die Grunderwerbsteuer jetzt von 3,5% auf 5 % erhöht wurde.

Mi der personellen Ausstattung ist Geschäftsstellenleiter Stephan Sachse (44) nicht zufrieden. Aktuell beschäftigt das Finanzamt 172 Bedienstete auf 147 Stellen, das Durchschnittsalter liegt bei 47 Jahren.

Jährlich werden acht Ausbildungsplätze mit sehr guten Übernahmechancen angeboten, wirbt Ausbildungsleiter Joachim Overbeck (52): „Für 2013 nehmen wir jetzt Bewerbungen an. Voraussetzung ist Abitur oder Realschulabschluss.“

Freiberufler und Gewerbetreibende müssen ihre Steuererklärung für 2011 ausschließlich elektronisch abgeben. Für die so genannte authentifizierte Steuererklärung ist eine passwortgeschützte Anmeldung im Internet nötig, beispielsweise unter www.finanzamt-witten.de. Von dort müssen sie ein Zertifikat beziehen, das ihre Steuererklärung beglaubigt. „Papiererklärungen sind nicht mehr gültig“, mahnt der stellv. Finanzamtsvorsteher Joachim Overbeck. Die Abgabefrist endet am 31. Mai 2012.