Beim Bochumer Arbeitsgericht sind im vergangenen Jahr erheblich weniger Klagen eingegangen als im Jahr davor. Diesmal waren es 2581.

An dem auch für Witten zuständigen Arbeitsgericht Bochum sind im vorigen Jahr viel weniger Klagen eingegangen als im Jahr zuvor.

Es gab diesmal 2581 Klagen. Das sei „ein erheblicher Rückgang“ um 17 Prozent, wie Gerichtsdirektor Christian Vollrath beim Neujahrsempfang des Gerichts im Jahrhunderthaus der IG Metall sagte.

Insgesamt hat das Bochumer Arbeitsgericht 4,5 Richterstellen. Jeder Richter bekam demnach - statistisch - 48 neue Fälle pro Monat auf seinen Schreibtisch. „Das ist zu schaffen, macht aber erhebliche Arbeit“, so Vollrath.

Erledigt wurden im vorigen Jahr 2735 Klagen. Nur ein sehr geringer Teil wurde durch ein Urteil entschieden - 7,4 Prozent. Die meisten Streitigkeiten wurden in Form eines Vergleiches beigelegt. In den übrigen Fällen wurden die Klagen zurückgenommen.

Am meisten reichen die Bochumer Kündigungsschutzklagen ein. Danach folgen Klagen zum Bestandsschutz und zu Zahlungsforderungen.

Seit November 2011 beheimatet das Bochumer Arbeitsgericht ein „Mediationszentrum“ zur alternativen Konfliktlösung. Sonst gibt es das im Bezirk des Landesarbeitsgerichts Hamm nur noch Herford. Mit einer Mediation können die Streitparteien eine individuellere, auf ihre persönlichen Interessen ausgerichtete Lösung finden als im normalen Prozess, in dem es oft nur Gewinner und Verlierer gibt.

Jürgen Widder, Vorsitzender des Anwaltsvereins und selbst Mediator: „Überall wo verhandelt wird, ist auch Platz für Mediation.“ Und: „Kommunikation ist alles.“ Geleitet wird die Mediation durch einen richterlichen Mediator. Bisher gab es aber nur ganz wenige Kläger, die dieses alternative Angebot am Arbeitsgericht genutzt haben, heißt es.