Witten. . Pflegewissenschaftler der Universität Witten/Herdecke laden am Mittwoch, 29. Februar, in den Richtersaal.

Für Betroffene und Angehörige ist es ein Schock: die Diagnose Demenz. Im Verlauf der Krankheit wird immer mehr vergessen. Die Unsicherheit Betroffener wächst. Da kann eine neue Umgebung wie bei einem Krankenhausaufenthalt schnell zum Problem werden.

Demenzpatienten reagieren in solchen Situationen oft heftig, wie eine Befragung von Studierenden der Uni Witten/Herdecke (UW/H) in hiesigen Krankenhäusern ergeben hat. Das Pflegepersonal sei darauf häufig nicht vorbereitet und mit der Situation überfordert.

Fachtagung am 29. Februar

Genauere Ergebnisse und Lösungsansätze zur „Versorgung von Menschen mit Demenz in Krankenhäusern“ stellen die angehenden Pflegewissenschaftler in einer Fachtagung am Mittwoch, 29. Februar, vor.

„Es geht auch darum, zu zeigen, welche Konzepte bereits jetzt verwendet werden“, erklärt Organisatorin Cäcilia Krüger (50), „außerdem sollen die Möglichkeiten der Pflege von Demenzpatienten im familiären Umfeld betrachtet werden“. Von 11 bis 16 Uhr referieren neben den Studenten auch weitere Experten aus dem Bereich Pflege.

Mehr Demenzkranke

Im vergangenen Jahr waren nach Angaben des Bundesministeriums für Gesundheit deutschlandweit etwa 1,2 Millionen Menschen an Demenz erkrankt. Aufgrund der höheren Lebenserwartung der Bürger würden die Zahlen in den nächsten Jahren weiter steigen. Die Auseinandersetzung mit der Krankheit wird somit immer wichtiger. Vor allem für Fachleute in Pflegeeinrichtungen und Krankenhäusern, an die sich die Tagung laut Cäcilia Krüger im Besonderen richte. Interessierte können sich noch bis zum Montag, 20. Februar, anmelden. Die Teilnahme an der Veranstaltung im Richtersaal, Stockumer Straße 10, kostet 25 Euro.

Auf die steigende Anzahl Demenzkranker und dem damit verbundenden Fachkräftemangel reagiert die UW/H mit einem neuartigem Studiengang. Ab kommendem Sommersemester können Studierende den Master „Versorgung von Menschen mit Demenz“ absolvieren. Die Leiterin der Pflegewissenschaftsabteilung, Christel Bienstein, freut sich über den Schritt. Denn Demenz sei „im Bereich der Berufsfeldforschung und der Hochschulbildung bisher wenig berücksichtigt“ worden.