Witten. .

Das Erscheinungsbild von Wittens größtem Stadtteil Annen soll sich in diesem Jahr entscheidend verbessern.

Unter anderem soll die Halde der früheren Zeche Hamburg an der Ecke Herdecker/Annenstraße zu einem Veranstaltungsort ausgebaut werden, die KZ-Gedenkstätte an der Immermannstraße erhält ein besseres Umfeld, rund um den Umbau der Annenstraße sind Aktionen geplant.

Entsprechende Pläne stellte die Bürgerinitiative „Liebenswertes Annen“ jetzt der Gemeinschaft Annener Gewerbetreibender (GAG) vor. Die war begeistert. Stefan Grafe (45) von der Artworkschmiede Werbeatelier: „Es wäre eine tolle Sache, wenn mit der Halde etwas passieren würde. Wir haben auch schon eine Anfrage an die Stadt gestellt. Ich könnte mir einen Veranstaltungsort mit Events, Illuminationen, Zugangswegen und Sitzbänken vorstellen.“

Genau das ist auch geplant - und sogar Geld ist dafür da. Petra Klein (46), Projektleiterin „Soziale Stadt Annen“, hat 600 000 Euro für den Bereich Halde und Rheinischer Esel zur Verfügung: „Wir wollen das Bewegungspotenzial, das sich durch den Fuß- und Radweg für Annen ergibt, auch für den Stadtteil nutzbar machen.“ Geplant ist unter anderem, eine Verbindung vom Rheinischen Esel zur Bebelstraße und zum nördlichen Steinbachtal zu schaffen, aber auch die Halde zugänglich zu machen.

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Von Bernd Kassner

„Zwar kann man auf der Halde nicht in die Tiefe gehen, aber wir können sie durch eine Bürgerwiese aufwerten“, sagt Petra Klein. „Wir können Sichtachsen schneiden, Beleuchtungen anbringen, und nichts spricht gegen Veranstaltungen, für die kein schweres Fahrgerät notwendig ist.“

Wilde Müllkippe

Auch darüber, dass die Halde zunächst aufgeräumt werden muss, besteht Einigkeit. Denn noch ist sie in Teilen als wilde Müllkippe missbraucht, mit dem üblichen Sortiment von Pappbechern über Autoreifen bis hin zu Farbeimern. Baumstämme mit Schwammpilzen modern unter Brombeerhecken, natürlich gibt es Birken, Eichhörnchen turnen durchs Unterholz. Man mag kaum glauben, dass dort fast 200 Jahre lang jede Menge Kohle gefördert wurde.

Aufgewertet werden soll auch die Gedenkstätte für das Außenkommando des KZ Buchenwald an der Immermannstraße. Das ist ein versteckter Ort, den kein Auswärtiger und auch nicht jeder Wittener sofort findet. Beet und Platz sollen aufgeräumt, gesäubert und verschönert werden, eine Gedenktafel soll hinzukommen. Auch an Hinweisschilder wird gedacht - bislang steht an der Ecke Westfeldstraße nur das Schild „Sackgasse“.

Rund um den kommenden Umbau der Annenstraße planen Bürgerinitiative und GAG verschiedene Aktionen, für den Herbst ist ein Annener Martinsmarkt geplant. Stefan Grafe liegt auch das „Sorgenkind Bebelstraße“ sehr am Herzen. „Wenn nun Schlecker dort schließt, haben wir den nächsten Leerstand. Es wäre toll, wenn wir die Bebelstraße tatsächlich als Studentenquartier umgestalten könnten.“