Witten.
Operationen, die verschoben werden oder ganz ausfallen, Ärzte, die nicht bei der Visite auftauchen, Untersuchungen, die nicht stattfinden können: Von diesen Szenarien werden die Patienten in den beiden Wittener Krankenhäusern wohl zunächst verschont bleiben.
Denn obwohl die Ärztevereinigung Marburger Bund am Dienstag für Ende Januar Streiks in allen Krankenhäusern Nordrhein-Westfalens angekündigt hatte. „Wir sind davon erstmal nicht betroffen“, betont Joachim Veller, Personalleiter am Marien-Hospital. ,,Weil wir ein katholisches Krankenhaus sind, gelten für uns andere Tarifvereinbarungen als für die kommunalen Krankenhäuser.“ Und obwohl sich die eng an die Vereinbarungen des Marburger Bundes anlegen würden: „Mit Streik ist bei uns im Januar nicht zu rechnen.“ Rund 100 Ärzte würden ihren Dienst vorschriftsmäßig verrichten. „Obwohl nicht auszuschließen ist, dass es auch bei uns zu Veränderungen kommen wird, wenn sich die Gehaltsvereinbarungen beim Marburger Bund ändern sollten“, sagt Veller. Insgesamt setze man aber auch in Gehaltsfragen auf etwas sanftere Verhandlungsformen als einen Streik.
Eine ähnliche Situation herrscht am Evangelischen Krankenhaus Witten. „Als konfessionelles Krankenhaus sind wir von den Streiks an den kommunalen Häusern erstmal nicht betroffen“, erklärt Krankenhaussprecher Jens-Martin Gorny. Im kirchlichen Rahmen gelten die Vereinbarungen des sogenannten dritten Weges. Das sind Vereinbarungen, die mit einer Mitarbeitervertretung erarbeitet wurden und u.a. die Bezahlung von Ärzten betreffen. Am Ev. Krankenhaus arbeiten zurzeit 57 Ärzte. Die letzte Gehaltserhöhung erhielten sie .im Januar des vergangenen Jahres.