Witten. .
Die Polizei will ab Frühjahr rund 20 „Seniorensicherheitsberater“ für Witten ausbilden.
Sie sollen als „Multiplikatoren“ dienen, als Menschen, die Informationen der Polizei an die Senioren und deren Angehörigen weitergeben und somit vorbeugend in ihrem Wohnumfeld tätig werden. Dabei hat die Polizei auch den demografischen Wandel im Kopf: Während einerseits nicht mehr Personal in Uniform zu erwarten ist, wächst andererseits die Gruppe der Älteren immer weiter an. Schon heute sind ein Drittel der Wittener 60 oder älter.
Die Sicherheitsberater sollen die Polizei aber nicht ersetzen, sie müssen weder Streife gehen noch Leib und Leben riskieren. Eine ihrer vorrangigen Aufgaben wird es sein, ältere Mitbürger über Gefahren aufzuklären, denen diese verstärkt ausgesetzt sind: Trickdiebstähle, zweifelhafte Haustürgeschäfte und Werbeanrufe, „Enkeltrick“ sowie Überfälle und Einbrüche.
„Wir arbeiten jetzt schon mit den erwachsenen Kindern zusammen. Aber wenn die den Eltern oder der Oma raten, nicht das ganze Geld von der Sparkasse abzuholen, sondern vielleicht nur kleine Summen, heißt es schnell: „Ich brauch deine klugen Ratschläge nicht. Der Tipp von Außenstehenden, zu denen man Vertrauen hat, kommt da oft ganz anders an“, weiß Bärbel Solf (53). Die Erste Hauptkommissarin leitet die Abteilung Vorbeugung und Opferschutz und ist für das Projekt verantwortlich.
Brandschutz, Sicherheit im Haus und Verkehr sind weitere Themen. Nun soll der Berater aber nicht selbst ein neues Türschloss anbringen, sondern Kontakte herstellen. „Er kennt die richtigen Adressen“, so Solf. Und vermittelt Ansprechpartner bei Stadt, Polizei oder anderen Hilfseinrichtungen. Er gibt auch Tipps zur Nachbarschaftshilfe.
Für die Ausbildung sind rund 30 Stunden angedacht. Der Berater kann hinterher Vorträge halten, etwa im Turnverein oder Seniorentreff. Ältere Menschen, die diese Einrichtungen nicht aufsuchen, könnten z.B. über die Altenpflege oder Nachbarschaftskontakte erreicht werden. Interessierte Wittener ab zirka 55 - gern auch mit Migrationshintergrund - werden als Seniorenberater gesucht. Infos: 0234/909-4040, KI4.KV.Bochum@Polizei.NRW.de.