Witten. .

Im Prozess um den 44-Jährigen, der seine Stiefnichte (17) unter der Dusche sexuell belästigt haben soll, wurde am Mittwoch vor dem Bochumer Landgericht ein alter Fall neu aufgerollt.

Dabei kam eine 20-Jährige zu Wort, die behauptet, vom Angeklagten schon 2006 missbraucht worden zu sein. Der 44-Jährige soll die damals 15-Jährige - die Ex-Freundin seines Stiefsohns - in den Keller gelockt und vergewaltigt haben. Damals hatte die Staatsanwaltschaft das Verfahren eingestellt, da für sie kein hinreichender Tatverdacht bestand. Der Fall wird nun neu aufgerollt, da das Gericht darin ähnliche Vorwürfe sieht, wie sie jetzt die Stiefnichte des Angeklagten erhebt..

Die 20-Jährige sagte, sie sei damals mit dem Wittener damals in den Keller gegangen, um Stühle fürs Grillen zu holen. Dass er die Tür abgeschlossen hatte, habe sie erst gemerkt, als das Martyrium vorbei gewesen sei, sagte sie unter Tränen. „Als wir alleine waren, hatte er mich von hinten gepackt“, erinnerte sich die junge Frau. „Er zerriss meinen Rock. Dann ist es passiert.“ Wenn sie etwas ausplaudere, würde ihr etwas passieren, habe ihr der Wittener seinerzeit gedroht.

Alle intimen Details der mutmaßlichen Vergewaltigung wurden am Mittwoch vor Gericht nicht öffentlich behandelt. Darum hatte die 20-Jährige gebeten. Sie sagte insgesamt drei Stunden aus. Nach Informationen unserer Zeitung wiederholte die Bochumerin die Vorwürfe, die sie schon 2006 erhoben hatte. Nun muss die Staatsanwaltschaft entscheiden, ob sie eine Anklage wegen Vergewaltigung nachholt. Dem Wittener drohte dann eine Freiheitsstrafe von mindestens zwei Jahren.