Witten. . Jeden Montag rücken die Mitarbeiter des Betriebsamtes aus, um die Stadt von Müll zu befreien. Wegen der Reste von Silvester brauchten sie dafür diesmal etwas länger.

Zwei Stunden haben sie gebraucht, um allein den Rathausplatz von den Resten der Silvesternacht zu befreien. Magazine, Raketen, Böller. Und vor allem: kaputte Flaschen. „Da lagen viele Scherben“, sagt Gabriele Steinmann (52), die mit ihren Kollegen vom Betriebsamt die Stadt am Montagmorgen vom Wochenendmüll befreit.

Wie an jedem anderen Werktag auch, sind sie morgens um sechs los. Vier Leute von der Handreinigung plus ein Mann in der kleinen Kehrmaschine kümmern sich darum, dass Rathausplatz, Busbahnhof und Fußgängerzone wieder sauber werden. Eine zweite Kehrmaschine fährt derweil die Nebenstraßen ab. Zuvor hat ein Reinigungswagen aber schon als Erstes die Papierkörbe geleert.

„Eigentlich“, sagt Thomas Bodang (42), stellvertretender Leiter des Betriebsamtes, „sind wir an normalen Tagen gegen 8 oder 8.30 Uhr mit der City fertig.“ Heute steht Gabriele Steinmann gegen halb zwölf mit Mülltonne und Besen erst am Berliner Platz und fegt an allen Ecken und Kanten, halt überall da, wo die Kehrmaschine nicht hinkommt. Kollegin Renate Behling (44) holt mit der Zange gerade die dicksten Böller-Batzen aus den Schienenritzen. Den Kleinkram wird später ein Fahrzeug von der Bogestra erledigen.

Das nasse Wetter erschwere einerseits die Arbeit, weil viele Papierfetzen zusammenkleben, so Bodang. „Doch wenn es so plästert wie am Sonntag, dann wird auch ein Teil in die Gullys geschwemmt. Dann freuen sich die Kollegen von der Stadtentwässerung.“

Es könne sein, dass noch bis Freitag irgendwo die letzten Reste von Silvester auf den Straßen liegen, sagt Thomas Bodang. Denn es dauere immer eine Woche, bis die Stadtreinigung ganz Witten durch hat. Und für die Bürgersteige seien ohnehin die Anwohner zuständig. Rund 15 Tonnen Müll kommen in so einer Woche zusammen, allerdings inklusive Glas, Papier und den wilden Kippen.

Während Bürger ihren Müll eine Zeitlang auf den Wanderparkplätzen an den sieben Kurven (Rauendahlstraße) und an der Berghauser Straße abluden, mache derzeit die Straße am alten Siemensgelände in Annen die größten Sorgen. Bodang: „Im Wendehammer wird immer viel abgekippt.“ Ansonsten liegen vor allem Zigarettenkippen und Kaugummis auf den Wegen – obwohl es in der Innenstadt 70 bis 80 besonders große und im gesamten Stadtgebiet 1100 Straßenpapierkörbe gibt.

Was Bodang in der Silvesternacht besonders geärgert hat, als er mit dem Auto von einer Feier in Bochum nach Witten zurück fuhr: „Dass die Leute dicke Batterien und Flaschen mitten auf der Straße stehen gelassen haben.“ Montagmittag erinnern nur noch ein paar rostfarbene Flecken auf dem Pflaster in der City daran, wo am meisten geknallt wurde.