Witten.. Höher, lauter, länger, bunter – das sind die Schlagwörter für das diesjährige Silvester. Doch die Bezirksregierung Arnsberg warnt vor einem zu sorglosen Umgang mit den Knallern.

Höher, lauter, länger, bunter – das sind die Schlagwörter für das diesjährige Silvester. Eine Entwicklung weg vom Hobby-Knallen hin zum Profifeuerwerk.

„Der Trend geht immer weiter zu den Verbundbatterien“, sagt Heike Ulrich (47), Abteilungsleiterin bei Galeria Kaufhof. Das hat auch Christine Gassmann-Berger (57), Geschäftsführerin vom gleichnamigen Kaufhaus festgestellt. „Bei den Systemfeuerwerken stimmt der Effekt. Einmal anzünden und dann mehrere Minuten Feuerwerk genießen.“

Eine Zündung, 254 Schuss

Bis zu dreieinhalb Minuten Unterhaltung bieten einige der Batterien. „Die Verbraucher können sich auf Artikel freuen, die in Dauer, Höhe und Brillanz der Effekte dem Profibereich immer ähnlicher werden“, sagt auch Comet-Geschäftsführer Richard Eickel. Das Systemfeuerwerk „Overdose“ etwa des Feuerwerkherstellers Comet umfasst vier Effektbatterien, die miteinander verbunden sind und den Feuerwerksfreund mit nur einer Zündung, aber 254 Schuss erfreuen. Dabei lassen bunte Effekte, Goldknister- und Silberschweifaufstiege den Himmel erstrahlen.

Farblich gibt es dagegen keine großen Neuerungen. Neben Grün und Rot sind auch wieder Effekte in Gold und Silber vertreten. Die Phoenix-Rakete etwa verpufft in der Luft zu leuchtend goldenen Sternen und das „Nightfire“ zaubert ein Leuchtkugelfeuer in rot, grün, violett, silber und gold.

Einfallsreiche Namen

Wie bereits in den vergangenen Jahren waren die Hersteller auch dieses mal bei der Namensvergabe sehr einfallsreich. Während einige von ihnen auf beeindruckende Götternamen setzen wie „Anubis“ und „Zeus“, versuchen andere, durch englische Begriffe wie „Energy Zone“ und „Overdose“ zu punkten. Auch der Satansknall lässt zunächst Schlimmeres vermuten. Doch handelt es sich dabei lediglich um Knallerbsen.

Drei Tage lang dürfen ab heute die Feuerwerkskörper der Klasse zwei bis zum 31. Dezember im Einzelhandel verkauft werden. Doch nur Erwachsene über 18 Jahren dürfen sie erwerben, sagt Geschäftsführerin Gassmann-Berger. Ganz neu dagegen sei die Regelung für das Jugendfeuerwerk. „Ab diesem Jahr ist es definitiv verboten, Feuerwerksartikel der Klasse eins an Jugendliche unter zwölf Jahren zu verkaufen.“ Zuvor sei dies nur eine Empfehlung gewesen. Selbst Knallerbsen dürfen daher erst an Zwölfjährige ausgegeben werden.

Keine Feuerwerkskörper ohne Zulassung

Sicherheit in der Silvesternacht ist auch für die Bezirksregierung Arnsberg das oberste Gebot. Damit das neue Jahr ohne Verletzungen und mit allen zehn Fingern begonnen werden kann, rät sie daher, nur solche Feuerwerkskörper zu kaufen, die mit CE-Zeichen versehen sind. Zudem sollten sie über eine Zulassungsnummer der Bundesanstalt für Materialprüfung, die BAM-Prüfnummer, verfügen.

„Hände weg von Feuerwerkskörpern ohne Zulassung, sonst sind am Ende Ihre Hände weg“, warnt Klaus Dreisbach von der Bezirksregierung. Die rät auch von Experimenten und Mutproben mit Böllern ab.

In Bezug auf die steigende Beliebtheit der Verbundfeuerwerke legt sie den Verbrauchern nahe, die Mehrschussbatterien so aufzustellen, dass sie nicht umfallen können. Denn „einmal angezündet, lassen sie sich nicht mehr stoppen“, so Dreisbach.