Witten. Weihnachten ist vorbei. Silvester steht vor der Tür. Doch bevor die ersten Raketen in den Himmel gejagt werden, stürmen viele noch in den letzten Tagen des Jahres die Läden, um Geschenke umzutauschen.
Denn Gründe gibt es genug: zu groß, zu klein, falsche Farbe, falsches Produkt. So mancher macht sich in der Regel direkt am ersten Werktag nach den Feierlichkeiten auf den Weg, um das nächste Jahr ohne Altlasten zu beginnen.
Doch am Dienstag hielt sich der Ansturm noch in Grenzen. Zumindest in den Bekleidungsgeschäften und Parfümerien. „Heute hat noch keiner etwas umgetauscht“, sagte etwa Verkäuferin Anja Speranza (33) von der Stadt-Parfümerie Pieper in der Stadtgalerie. Nur Gutscheine seien in den ersten zweieinhalb Stunden bereits eingelöst worden. Auch im Modegeschäft „Street One“ waren gegen halb eins erst zwei Kleidungsstücke zurückgegeben worden. „Ich hoffe, dass es auch nicht mehr werden“, so die Filialleiterin Nicole Hemmer (44), „dann haben wir gut beraten.“
Beim Grund für den Umtausch sind sich die Beschenkten meistens einig: falsche Größe. Vor allem bei den Frauen ist das ein Problem. Sie selber seien allerdings bei der Wahl zwischen S, M und L ziemlich sicher, sagt Esprit-Verkäuferin Vanessa Marks (23). Entspricht das Weihnachtsgeschenk überhaupt nicht dem Geschmack der Liebsten, „dann kommen beide“ zum Umtausch, weiß Street-One Filialleiterin Hemmer aus vergangenen Jahren.
Dann heißt es entweder Geld zurück oder neues Kleidungsstück. Doch für gewöhnlich gäben die Frauen das Geld direkt wieder aus. „Besonders, wenn es sich beim Umtausch um ein Weihnachtsgeschenk handelt“, so Hemmer.
Elektronische Präsente und Bücher kehren häufig in den Laden zurück, weil sie nicht gefallen oder der Beschenkte sie schon hat. Bis zum Mittag seien „gefühlte zehn CDs und DVDs“ zurückgegeben worden, schätzt Saturn-Teamleiter Christoph Kruk (26). Dabei hätten sowohl ältere als auch jüngere Kunden gleichermaßen zu den falschen Produkten gegriffen.
Ein etwas anderes Bild bot dagegen die Meyersche Buchhandlung. Allein in den ersten drei Stunden seien vor allem von älteren Kunden schon 20 bis 25 Bücher umgetauscht worden, so Filialleiterin Monika Mebs (42).
Doch egal ob Modegeschäft, Technikmarkt, Parfümerie oder Buchhandlung: Die Verkäufer sind sich einig, dass bis Ende der Woche noch zahlreiche Kunden kommen werden, um aus gut gemeinten Weihnachtsgeschenken wirklich gute werden zu lassen.
Aber es gibt auch unfreiwillige Umtauschaktionen. So wie die der 18-jährigen Sabrina Schmeichel. Ihr neuer Laptop überlebte das Weihnachtsfest nicht und gab schon nach nur zwei Tagen seinen Geist auf.