Witten. .

Von einer „Verhärtung der Armut“ spricht der Paritätische Wohlfahrtsverband in seinem Armutsbericht 2011. „Das trifft auf unsere Region leider ganz besonders zu“, erklärt Mechthild Weickenmeier, Geschäftsführerin der Kreisgruppe Ennepe-Ruhr/Hagen. Und Witten schneide im Vergleich noch deutlich schlechter ab, als der Rest der Städte im EN-Kreis.

Der Kreis hatte 2010 einen eigenen Armutsbericht vorgelegt, dessen Zahlen auf den Jahren 2005 bis 2007 basieren. Und daran, so Weickenmeier, habe sich bis heute nicht viel geändert. Danach liegt Witten an erster Stelle: 14 Prozent der Bürger leben hier von einem Netto-Haushaltseinkommen unter 1000 Euro. Zum Vergleich: In Breckerfeld sind es nur 8 Prozent.

„Das Witten so schlecht abschneidet, liegt an der Strukturveränderung, an der wir immer noch zu knacken haben, und am großstädtischen Milieu“, erklärt Weickenmeier. Die Menschen hier können kein Geld ausgeben, weil sie arm sind, haben aber gleichzeitig einen höheren Hilfebedarf – „eine fatale Situation auch für die Stadt“, die weniger Einnahmen und höhere Ausgaben habe.