Witten. .
Bei der Belegschaft flossen am Freitag Tränen: Das Wittener Familienunternehmen Völker, Hersteller von Pflege- und Klinikbetten, ist für 85 Mio Dollar (65 Mio Euro) an den US-Konzern „Hill-Rom“ verkauft worden - kurz vor dem 100. Geburtstag der Wittener Traditionsfirma.
Alle 350 Arbeitsplätze in Witten und Hainichen bei Dresden sollen erhalten bleiben, was laut IG Metall schriftlich festgelegt ist. Grund für den Verkauf des seit 1912 tätigen Familienunternehmens soll die Nachfolgeproblematik sein. Heinrich Völker, der den Betrieb im Wullener Feld seit über 40 Jahren in dritter Generation führt und inzwischen 70 Jahre alt ist, hat zwei Töchter, die nicht im Geschäft sind.
„Hill-Rom“ ist ein börsennotierter Konzern mit 1,5 Mrd Euro Umsatz im Jahr. (Völker 80 Mio). Hill-Rom gilt als weltweit führender Anbieter von Systemen zur Patientenpflege. In jedem Anfang liege auch eine Chance, kommentiert Manfred Müller von der IG Metall den überraschenden Deal. Was den Vertrieb angehe, eröffneten sich Völker z.B. neue Möglichkeiten. Völker sei ein kerngesundes Unternehmen, um das die Amerikaner lange gekämpft hätten.