Witten. .

Eigentlich hatte das Kulturforum einen Wirtschaftsplan für 2012 aufgestellt, mit dem Wittens Kultur leben könnte. Nun aber muss im Frühjahr erneut gerechnet werden. Grund: Ausgerechnet der Stärkungspakt.

Mit diesem Stärkungspakt will das Land NRW den überschuldeten Kommunen und damit auch Witten finanzielle Hilfe zukommen lassen. Im Gegenzug aber muss der städtische Haushalt bis spätestens 2021 ausgeglichen sein. Wolfgang Härtel, stellvertretender Leiter des Kulturforums: „Da ist Zündstoff drin.“

„Das bisherige Szenario sieht vor“, so Härtel, „dass wir 17 Stellen bis 2017 abbauen. Damit hätte sich die Mannschaft innerhalb der letzten zehn Jahre halbiert, doch hätte das für einen gesicherten Weg gereicht.“ Das sei auch mit der Aufsichtsbehörde abgesprochen worden. „Nun aber müssen wir noch einmal nachrechnen, wo man weitere Optionen wahrnehmen kann.“

Einige Umzüge sind schon geplant, um Kosten zu sparen:
Kulturbüro: Es könnte in das Heimatmuseum an der Ruhrstraße 69 ziehen.
Stadtarchiv: Es könnte im Saalbau unterkommen. Rund 300 Quadratmeter sind ferner im ehemaligen Ostermann-Bau, Annenstraße, für Archivgut angemietet worden, das bisher im Märkischen Museum, im Rathauskeller und an weiteren dezentralen Orten eingelagert ist. Diese Standorte können dann aufgegeben werden. Auch eingelagerte Objekte des Märkischen Museums könnten dort Platz finden.
Kulturgemeinde: Sie könnte als - barrierefreie - Ansprechstelle im Saalbau bleiben.

In den Fokus geraten wieder die sogenannten freiwilligen Aufgaben. Härtel warnt vor einem kulturellen Kahlschlag: „Mit dem Rasenmäher sparen, das haben wir schon so oft gemacht. Die Zuschüsse für Kulturgemeinde und Volksbühne sind in den letzten Jahren zweimal gekürzt worden.Und die Kammermusiktage, die ja immer auf der Kippe stehen, sind Wittens überregionales Aushängeschild.“