Witten. .
Der Arbeitskreis Polizei und Muslime im Ennepe-Ruhr-Kreis, ein deutschlandweit einmaliges Projekt, hat jetzt von Landesinnenminister Ralf Jäger einen Landespreis für innere Sicherheit erhalten.
Mit dem Preis werden seit 2003 alljährlich drei herausragende Ordnungspartnerschaften ausgezeichnet. Ordnungspartnerschaften sind in NRW ein fester Bestandteil der erfolgreichen Zusammenarbeit zwischen Polizei, kommunalen Partner sowie gesellschaftlichen Gruppen und Verbänden.
Zur Preisverleihung hatte sich eine große Delegation auf den Weg nach Düsseldorf gemacht, Gäste im Innenministerium waren: Landrat Dr. Arnim Brux, Klaus Noske als Leiter der Abteilung Gefahrenabwehr/Strafverfolgung der Kreispolizeibehörde, Helmut Seelig als Leiter der Abteilung Zentrale Kriminalitätsbekämpfung und als Leiter des Arbeitskreises sowie die Vorsitzenden der Moscheevereine Schwelm, Mehmet Konduoglu, Hattingen, Erkan Cöloglu, Wetter, Ibrahim Akpolat und Gevelsberg, Zeki Demirci. Gemeinsam mit Vertretern des neu gegründeten Frauenarbeitskreises, der Kooperationspartner, zweier Imame und weiterer Mitglieder des Arbeitskreises, nutzten alle Teilnehmer vor Ort den „Markt der Möglichkeiten“, um die Aktivitäten des Projektes vorzustellen.
„Der Arbeitskreis Polizei und Muslime ist ein wichtiger Beitrag zur Sicherheitslage im Ennepe-Ruhr-Kreis. Es gelingt uns, Themen der Kriminalitäts- und Unfallprävention der großen Bevölkerungsgruppe der Muslimen näher zu bringen. Probleme werden angesprochen, vertrauensvoll diskutiert und auch gelöst“, stellte Brux bei der Preisverleihung heraus.
Ausgangspunkt für den Arbeitskreis war 2004/2005 eine Kontaktaufnahme der Polizei zu Vertretern der DITIP Moscheen im Ennepe-Ruhr-Kreis. Seinerzeit gab es keine institutionalisierten Kontakte zwischen der Polizei und den Muslimen. Im August 2009 wurde dann im Beisein des Landrates und des türkischen Konsuls eine gemeinsame Kooperationsvereinbarung unterzeichnet.
Im Mai 2010 wurde der Arbeitskreis auf dem Bundespräventionstag in Berlin vorgestellt und erfuhr viel Aufmerksamkeit. Bei dieser Gelegenheit stellte der türkische Konsul die Einmaligkeit dieses Projektes in Deutschland heraus.
Seit einigen Jahren herrscht ein besonders vertrauensvoller Kontakt, vorbehaltlos können alle Themen angesprochen werden. Auf regelmäßigen Sitzungen werden Themen wie Opferschutz, der Kriminalitäts- und Verkehrsunfallvorbeugung oder Fragen zu Passgesetzen besprochen. Polizeibeamte besuchen regelmäßig die Moscheevereine und einmal im Jahr findet ein gemeinsames Fußballturnier statt.
Zug um Zug konnten auch weitere Kooperationspartner, darunter der Weiße Ring, die Feuerwehren, die Kreisverkehrswacht, das Rote Kreuz oder auch Vertreter der christlichen Kirchen, gewonnen werden.