Witten. . Die Stadt trifft sich mit 30 weiteren NRW-Städten, um ein gemeinsames Papier zu unterzeichnen. Sie wollen, dass die Wahl des Autokennzeichens wieder frei ist. Mit dem Vorstoß machen die Kommunen Druck auf das Land, das sich in dieser Frage bislang bockig zeigte.
WIT – noch dürfen diese drei Buchstaben nicht wieder auf Wittener Autos stehen, „EN“ bleibt vorerst Standard. Doch die Stadt macht nun Druck: Sie hat ein breites Bündnis geschmiedet, macht mit 30 anderen Kommunen mobil für die Kennzeichen-Freiheit. Das NRW-Verkehrsministerium, das sich bislang in dieser Frage bockig zeigte, soll von der Idee überzeugt werden.
Am 12. Dezember treffen sich die 31 NRW-Städte, die wieder die Möglichkeit haben wollen, ihre alten Kennzeichen einzuführen. Diesen Wunsch wollen die Vertreter der Kommunen in einem gemeinsamen Papier festhalten und dem nordrhein-westfälischen Verkehrsminister überreichen.Wittens wohl bekanntester WIT-Verfechter, CDU-Ratsherr Simon Nowack, der den Ratsentscheid für die Kennzeichen-Freiheit durchboxte, kennt die Bedeutung. „Wir müssen Druck machen, weil wir vom Land abhängig sind.“
Nowack weiß: Alles läuft darauf hinaus, dass der Bund im nächsten Jahr den einzelnen Ländern die Möglichkeit gibt, zu entscheiden zu können: Sollen alte Kennzeichen wie WIT wieder zu bekommen sein oder nicht? Erst im April hatte die Verkehrsministerkonferenz den Bund mehrheitlich beauftragt, die Fahrzeugzulassungs-Verordnung entsprechend zu ändern – NRW verwehrte sein Ja.
Wenn es nach den Ländern geht, soll es zukünftig möglich sein, dass eine Zulassungsstelle mehrere verschiedene Kennzeichen zuteilen kann – etwa EN oder WIT. Laut Verwaltung würden bei durch die Umstellung nur geringe Kosten entstehen. Zurzeit sind noch 99 solcher alten WIT-Kennzeichen in Witten zu finden, vor allem auf Anhängern, immerhin 27 aber noch auf Pkw. Eine neue Umfrage der Universität Heilbronn gibt den Fans der Alt-Kennzeichen weiteren Rückenwind.
Demnach gibt es in 17 untersuchten NRW-Städten eine breite Zustimmung von über 75 Prozent für die Wahlfreiheit. In Witten sind laut einer Befragung sogar mehr als 80 Prozent für eine Wiedereinführung der alten Kennzeichen. Wie Witten haben mittlerweile deutschlandweit 150 Kommunen diesen Wunsch in einen Ratsbeschluss umgesetzt.