Der Pflegewissenschaftler Andreas Kocks fordert als Konsequenz der Ereignisse in Winnenden die Einführung von „Schulgesundheitspflege” auch für Deutschland.

Das Institut für Pflegewissenschaft der Universität Witten/Herdecke hat sich die Entwicklung dieses für Deutschland neuen Berufsbildes auf die Fahnen geschrieben. Ein erstes Treffen mit Vertretern aus Politik, Schule, Berufsverbänden und Stiftungen habe bereits stattgefunden, um einen Schritt in Richtung eines Modellversuches zu ermöglichen, so die Uni.

Erfurt, Emsdetten, Winnenden: Das Phänomen Amoklauf sei in deutschen Schulen angekommen. Wieder werde diskutiert, welche Konsequenzen aus solchen schrecklichen Vorfallen zu ziehen sind. Sicherheitsdienste an Schulen, Einlasskotrollen und Metalldetektoren, Verbot von Killerspielen, Verschärfung des Waffenrechts, mehr Kontrollen in Internetforen: Patentrezepte scheint es viel zu geben.

„Angst und Misstrauen vor unseren eigenen Kindern kann nicht die Antwort auf diese schrecklichen Ereignisse sein”, so Pflegewissenschaftler Andreas Kocks. „Tim K. litt an Depressionen. Psychische Probleme im Kindes- und Jugendalter sind kein seltenes Phänomen und betreffen im Schnitt jeden siebten Schüler. Es ist die Frage, wer diesen Kindern an deutschen Schulen hilft. Schulpsychologen sind da nur ein Schritt in eine richtige Richtung.”