Witten. .

In Annen soll nach dem Willen der Stadtverwaltung an der Waldstraße ein Neubaugebiet mit bis zu 31 Wohneinheiten am Buchenholz entstehen. Politiker wollen die Bebauung aber eingrenzen und die Grünflächen weitgehend erhalten.

Die Waldstraße trägt ihren Namen nicht ohne Grund. Biegt man dort von der Ardeystraße ab, dann öffnet sich nach Passieren der Minigolfanlage (soll weg) und des Sportplatzes (soll weg) der große Grünzug des Buchenholzes. So etwas haben Anwohner gern, und deshalb sieht die Stadt auch wenig Schwierigkeiten, hier Bauland lukrativ zu veräußern.

Nach ersten Berechnungen muss die Stadt 310 000 Euro Planungs- und Investitionskosten aufbringen, um rund 2,2 Mio Euro aus den Grundstücken zu erlösen. Kein Wunder, dass da sogar die Kommunalaufsicht zustimmt.

Die Anwohner dort sehen die ganze Sache allerdings ein bisschen anders. Von den drei geplanten Bauabschnitten ist nach jetzigem Stand wohl nur einer durchsetzbar - die rund 8000 Quadratmeter rund um den Sportplatz. Da könnten 16 Einfamilien-/Doppelhäuser mit zwei bis drei Geschossen entstehen und großen Gärten - ein altes Flöz unter dem Gelände ist nicht bebaubar.

Doch selbst diese Planung geht Jürgen Wolf von der Linken schon zu weit. „Wir werden diesen Plänen nicht zustimmen, denn wir wollen Bolzplätze erhalten“, so der Ratsherr im Stadtplanungsausschuss. Wolf kritisierte zudem den städtischen Einsatz als „400 000-Euro-Geschenk“ an die Baugruppe Waldstraße.

„Die Maßnahme ist hoch rentierlich“

Für Stadtbaurat Dr. Markus Bradtke sind diese Aussagen unverständlich. „Die Maßnahme ist hoch rentierlich, der Ertrag ist deutlich höher als der Aufwand. Die Sportfläche wird sportlich nicht genutzt und ist als Brachfläche zu behandeln.“ Der Betreiber der Minigolfanlage sei, so die städtische Vorlage, bereit, die Freizeitanlage aufzugeben.

Hier allerdings fangen die Schwierigkeiten an. Der zweite und dritte Bauabschnitt soll an der Wald- und Ardeystraße verwirklicht werden. „Die attraktive Lage am Waldrand, die ansprechende Ausstattung, die starke Frequentierung und der hohe Beliebtheitsgrad sprechen für einen Erhalt der Minigolfanlage“, räumt auch die Stadtverwaltung ein.

Die SPD will deshalb einen modifizierten Antrag stellen, der an der Waldstraße nur den Bereich des Sportplatzes zur Bebauung freigibt, nicht aber den hinteren Teil. Werde dieser ökologisch aufgewertet, wollen sich die Grünen dem Antrag anschließen, und auch das Bürgerforum will in diese Richtung votieren.

Anliegern sollen die Pläne auf einer Bürgerversammlung vorgestellt werden. Begehrlichkeiten, so die Stadt, sind vorhanden: „Die Nachfrage nach Wohnbauland in attraktiven Lagen in Nähe der Wald- und Wandergebiete des Ardey und mit guter Anbindung an die Innenstadt ist groß.“