Die Kreishandwerkerschaften Bochum und Ennepe-Ruhr wollen sich 2012 zusammenschließen. Der Fusionsbeschluss steht noch aus – der neue Name bereits fest: „Kreishandwerkerschaft Ruhr“.

Vom Augenoptiker bis zum Zimmerer, vom Bauunternehmer bis zum Uhrmacher: 1300 Betriebe mit 30 000 Mitarbeitern und 3000 Auszubildenden sind Mitglieder der Kreishandwerkerschaft Bochum. „Eine starke Gemeinschaft“, betont Kreishandwerksmeister Johann Philipps – und erkennt doch Handlungsbedarf: Eine Verschmelzung mit der Kreishandwerkerschaft Ennepe-Ruhr soll der Interessensvertretung des Handwerks und seiner Innungen (allein 26 in Bochum) mehr Geltung und Einfluss verschaffen, die viel zitierten Synergien erzeugen und somit Kosten sparen.

Der erste Schritt auf einem gemeinsamen Weg wurde Mitte 2010 getan: Johannes Motz, Geschäftsführer der Bochumer Handwerkerschaft mit Sitz an der Springorumallee, leitet seither kommissarisch auch das Wittener Büro der Kreishandwerkerschaft Ennepe-Ruhr (700 Mitgliedsbetriebe, 20 000 Mitarbeiter).

Jetzt rückt der Vollzug näher. Am 10. November kommen die Vorstände aus Bochum und EN zusammen, um die Anfang Dezember geplante Delegiertenversammlung vorzubereiten. „Dabei“, so Johann Philipps am Mittwoch im Gespräch, „wird der Knoten durchschlagen. So oder so.“ Erhält die Fusion eine Mehrheit (wovon jeder ausgeht), kommt es voraussichtlich zum 1. April 2012 zur Gründung der Kreishandwerkerschaft Ruhr, der dann 2000 Betriebe mit 50 000 Beschäftigten angehören.

Für die Mitglieder, versichert Motz, würde sich formell nichts ändern. „Die Geschäftsstellen bleiben erhalten: in Bochum mit zehn, in Witten mit dreieinhalb Stellen.“ Auch der Zuschnitt der Innungen – hier Bochum, dort EN – solle vorerst nicht angetastet werden.

Neu aufstellen wollen sich die Handwerker indes bei der Aus- und Weiterbildung. „Unter dem gemeinsamen Dach können und werden wir die Angebote ausweiten, ohne den Kostenrahmen zu sprengen“, kündigt Motz an. Kurzum: Die Kreishandwerkerschaft will effizienter werden.

Johann Philipps will als langjähriger Kreishandwerksmeister bei der Stange bleiben. Zwar endet seine Bochumer Amtszeit erst 2014. Bei einem Fusionsbeschluss jedoch wären Neuwahlen erforderlich. „Dabei“, so der Unternehmer, „würde ich noch einmal zur Verfügung stehen – allerdings nur als ,Anschieber’ für einen jüngeren Nachfolger.“ Als Stellvertreter ist der EN-Kreishandwerksmeister Frank Flörecke im Gespräch.