Witten. .
Fast jeden Tag überquert Hildegard Niggemann die Straßenbahnschienen am Hellweg/Ecke Friedrich-List-Straße. Und stets ärgert sie sich über die schlechte Pflasterung an dieser Stelle. Denn mit ihrem Rollator kommt sie da nicht problemlos rüber.
Die Räder verdrehen sich, bleiben in den Rillen der Steinzwischenräume hängen und die Gehhilfe wird beinahe zur Gefahr für die 83-jährige Seniorin. Denn die Schienen sind mit Kopfsteinpflaster eingefasst – sowohl auf dem Gehweg als auch im Straßenbereich.
Und nicht nur das: Die Steine sind uneben, manche regelrecht eingedellt, kleine Pfützen bilden sich bei Regen darin. „Es ist so schwer, da rüber zu kommen. Mir tut hinterher alles weh“, sagt Hildegard Niggemann, die wegen zwei künstlicher Hüften auf den Rollator angewiesen ist. „Warum“, so fragt sie, „kann man da keine glatte Fläche hinmachen?“
Die Bogestra sei für die Haltestelle, nicht jedoch für den Gehweg- und Straßenbereich zuständig, erläutert Pressesprecherin Sandra Bruns. Zuständig dafür sei die Stadt. Ein Mitarbeiter der Straßenmeisterei werde gleich Dienstag rausfahren und sich die Sache ansehen, erklärt Stadtsprecherin Lena Kücük. „Bei so vielen Kilometern Straßennetz sind wir immer auf Hinweise der Bürger angewiesen.“
Hildegard Niggemann wäre froh, wenn ihre Kritik tatsächlich fruchten würde. Denn beinahe täglich muss sie von der Hüttenstraße, wo sie wohnt, zum Einkaufen über den Hellweg und den Bahnübergang, rüber zu Aldi und dann auch noch den Hügel hoch zu Edeka. „20 bis 25 Minuten brauche ich für einen Weg.“ Und dabei sei der Bahnübergang nicht die einzige Stolperfalle: „Die Bürgersteige sind auch oft so schlecht, dass ich den größten Teil der Strecke auf der Straße gehe“, sagt Hildegard Niggemann über die Ecken und Kanten der Gehwege in Heven. Und sie lobt im Gegenzug die Situation in der Innenstadt: „Da kann man mit dem Rollator super gehen. Da ist alles glatt.“
Doch weil es für sie mit dem Rollator auch im Bus schwierig sei („ich muss rückwärts aussteigen“), bleibe sie halt meist in Heven. „Hauruck“, sagt sie, ergibt sich in ihr Schicksal und schiebt den Rollator mal wieder mit ganzer Kraft übers Kopfsteinpflaster.