Witten. .
Es hätte durchaus ein wenig wonniger sein können beim fünften Ruhrtalmarathon.
Bei Temperaturen knapp über der Zehn-Grad-Grenze und beinahe konstantem Nieselregen wurde der mittlerweile fünfte Ruhrtalmarathon, den der PV-Triathlon Witten veranstaltete, nicht gerade von der Sonne verwöhnt. Doch die herrliche Landschaft entlang der Ruhr entschädigte die knapp 500 Aktiven, die drei Streckenlängen unter ihre Füße nahmen.
Bürgermeisterin Sonja Leidemann, ganz praktisch mit Schirm ausgestattet, schickte die Zehn-Kilometer-Läufer auf die Strecke. Auf die Frage, wann sie denn mal selbst mitlaufe, entgegnete sie: „Dazu fehlt mir ein wenig die Zeit - auch wenn ich gerne mal Sport mache, Fahrrad fahre und ab und an ein wenig laufe.“
Ihr Dank via Mikrofon galt auch im Namen aller Sportler einmal mehr dem „Gastgeber“, denn die Firma Lohmann-Hütte stellte diesmal wieder ihr Gelände für den Start- und Ziel-Bereich zur Verfügung - inklusive der Duschen, die nach getaner sportlicher Laufarbeit die Geister der Aktiven allmählich wieder wachrüttelten.
Königsdisziplin und Namensgeber der Veranstaltung, die sich mittlerweile bei vielen passionierten Läufern fest im Terminkalender etabliert hat, war natürlich die Marathonstrecke. Als „Landschaftslauf“ vom Ausrichter gepriesen, bot die Strecke entlang der Ruhr mit Abstechern zur Wittener Industriekultur (u.a. Zeche Nachtigall) sowie einigen sehenswerten Punkten wie Haus Kemnade, Schloss Steinhausen oder Burgruine Hardenstein einmal mehr auch was fürs Auge.
Die 10-km-Siegerin Sabine Dettmar (Blau-Weiß Bochum; wechselt in der nächsten Saison zum Triathlon-TEAM Witten) lobte ebenfalls die landschaftlichen Vorzüge: „Ich kann jedem nur empfehlen, hier mal mitzulaufen. Ich kenne Passagen der Strecke ja durch meine Trainingsläufe - aber der Lauf hier war meine Premiere, und es hat mir viel Spaß gemacht“, betonte die 21-Jährige, die in 43:53 Minuten Rang eins absahnte.
Den Marathon gewann wie schon im Vorjahr mit Klaus Eickel (LG Opelaner) ebenfalls ein Bochumer. Seine Zeit von 2:47,34 Stunden war durchaus bemerkenswert. „Das war aber mehr ein Test für meinen Frankfurt-Marathon in drei Wochen“, meinte Eickel, der im Ziel 2:06 min. Vorsprung auf Jan-Hendrik Hans (Krofdorf) hatte. „Es ist hier sehr angenehm zu laufen. Erst ab Kilometer 22 geht’s so langsam hoch - am Limit musste ich nicht wirklich laufen“, ergänzte der Gewinner der fünften Marathon-Auflage.
Die wohl weiteste Anreise hatte ein gebürtiger Rüdinghauser: Uli Krumme, mittlerweile im fernen Singapur international für eine niederländische Firma auf dem Medizintechnik-Sektor beschäftigt, machte einen Abstecher in die alte Heimat, lief den Halbmarathon in guten 1:45,21 Stunden, wurde Dritter seiner Altersklasse. Die warme Dusche im Anschluss, die genoss er genau wie alle anderen, von denen das Gros 2012 wiederkommen wird.