Witten. .

Strom von der Nordsee für rund 5000 Wittener Haushalte: Dafür wollen die Stadtwerke nun sorgen. Mit einer 5-Megawatt-Windkraftanlage beteiligen sie sich am Windpark 45 Kilometer nördlich der Insel Borkum.

Jetzt starten Rammarbeiten der ersten Pfähle, das sogenannte Prepiling, für den Bau des Offshore-Windparks. „Mit unserer Beteiligung am Trianel-Windpark Borkum West II leisten wir einen Beitrag zur Förderung einer umweltfreundlichen und nachhaltigen Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien. Darauf sind wir stolz“, erklärt Uwe Träris, Geschäftsführer der Stadtwerke Witten. Mit dem CO2-freiem „Öko-Strom“ wollen die Stadtwerke ein Zeichen im Energiemarkt setzen.

Die Energiegewinnung soll zudem ihre Wettbewerbsfähigkeit und Eigenständigkeit stärken um dem Kosten- und Margendruck infolge der Kürzung von Netznutzungsentgelten und dem wachsenden Wettbewerb im Endkundenmarkt standzuhalten. „Ab 2013 werden wir mit unseren Beteiligungen an dem Offshore-Windpark vor Borkum, dem Gas- und Dampfturbinenkraftwerk in Hamm-Uentrop und dem im Bau befindlichen Steinkohlekraftwerk in Lünen die für Witten benötigten Strommengen selbst produzieren. Wir müssen dann keinen Atomstrom mehr dazukaufen“, ergänzt Träris.

40 Windturbinen der 5-Megawatt-Klasse werden nach und nach an ihren Bestimmungsort gebracht und im Meeresboden verankert. Voraussichtlich ab 2012 wird dieser Windpark ans Netz gehen. Per Unterseekabel wird dann der produzierte Strom über die Insel Norderney ins Hochspannungsnetz eingespeist.

33 Stadtwerke und regionale Energieversorger sind an der Errichtung des Windparks beteiligt. Der 200 Megawatt starke Windpark erzeugt Ökostrom für 200 000 Haushalte – das spart jährlich rund 400 000 Tonnen Kohlendioxid ein. Ein großer Vorteil: Durch höhere und konstantere Windgeschwindigkeiten auf dem offenen Meer erzeugen Offshore-Windenergieanlagen mehr Strom als Windräder auf dem Festland. „Trotz vergleichsweise höherer Investitionskosten haben sie somit eine ausgezeichnete Energiebilanz“, heißt es bei den Stadtwerken. Während ihres Betriebes erzeugten sie bis zu 70 Mal so viel Energie wie für ihre Herstellung, Nutzung und Entsorgung eingesetzt wird.

Die verwendeten Materialien zeichneten sich durch eine gute Wiederverwertbarkeit aus, so die Stadtwerke. Sie seien fast zu 100 Prozent recyclingfähig. Bei einer durchschnittlichen Laufzeit von 25 Jahren erzielten sie eine positive Öko-Bilanz, an die konventionelle Kraftwerke nicht heranreichten.