Witten. .

So weit das Auge reicht, erblickt man bunte und glitzernde Menschen. Eine Invasion aus Sonnenblumen schwebt über die Piazza zum Stadtwerkezelt. Und mit ihnen haben 2000 Besucher nur ein Ziel: Dieter Thomas Kuhn.

„Musik ist Trumpf“ lautet sein Motto, mit dem der Schlagerbarde aus Tübingen, der bekannte Schlagerstücke in einer schnelleren und peppigeren Version nachsingt, die Bühne betritt. Mit lauten Sprechchören fordert das Publikum seinen Star und feiert ihn und seine Musiker, die er liebevoll als Kapelle vorstellt. Gleich von Anfang an gibt der 46-Jährige in seinen glitzernden, hautengen Anzügen mit großem Aufstellkragen Vollgas und versetzt seine Zuschauer zumindest optisch zurück in die 70er Jahre.

Dass bei jedem Lied mitgesungen und gegrölt wird, ist selbstverständlich für die Zuschauer. Denn Lieder wie „Sag mir quando, sag mir wann“, „Eine neue Liebe ist wie ein neues Leben“ oder der Klassiker „Über den Wolken“ kennen die Fans der singenden Föhnwelle alle auswendig.

Nach einer guten halben Stunde bekennt sich der Schlagerstar: „Leute, ich habe selten so sehr geschwitzt wie heute. Liegt das am Wetter oder an euch?“ Dass das Zelt auch schwitzt und die Tropfen auf die Zuschauer rieseln, stört niemanden. Vor allem die Damenwelt freut sich auf das Lied „Ti Amo“. Die von Howard Carpendale übernommene Liebesbekundung lockt die Frauen nämlich reihenweise auf die Bühne. Einmal ihrem „Schlagergott“ nahe sein - dieser Traum geht in Erfüllung.

Kuhn würde seinem Ruf nicht vorauseilen, wenn er nicht noch eine Überraschung auf Lager hätte. „Fremde oder Freunde“ fragt er sein Publikum und holt sich die Antwort direkt bei einem Bad in der Menge. Nach schweißtreibenden zweieinhalb Stunden verabschiedet sich die singende Föhnwelle mit dem Klassiker „Tränen lügen nicht“.

Seine Fans feiern ihn noch lange. Student Christian Ryll aus Herdecke sagt klipp und klar: „Es war der absolute Hammer und für mich der Höhepunkt des Zeltfestivals.“