Witten.

Dichte, graue Rauchwolken steigen von den zwei Schmiedefeuern vorm Bethaus im Muttental auf. Am gestrigen Mittwoch konnten Familien und Kinder beim „Schmieden für jedermann“, einer Aktion des Stadtmarketings, Hand an den Amboss legen. Jeden Mittwoch in den Ferien können Daheimgebliebene ab sechs Jahren von 12 bis 16 Uhr an der Aktivität teilnehmen.

Lisa ist schon fast ein Profi. Die Achtjährige wohnt mit ihrer Familie in der Nachbarschaft und lässt sich das Schmieden in keinem Jahr entgehen. Unter Anleitung von Schmied Volker Avermann (60) fertigt das Mädchen ein Hufeisen. Mit schwarzer Lederschürze, Handschuhen und Schutzbrille ausgerüstet macht sie sich an die Arbeit. Dafür erhitzt sie eine Stange Eisen in der Glut des Schmiedefeuers. Als das Eisen eine rötliche Farbe hat, kann es Lisa auf dem Amboss zurechthämmern.

Danach kühlt sie das Eisenteil im kalten Wasser für den nächsten Arbeitsschritt ab. Nun muss die Achtjährige nur noch das kleine Hufeisen bürsten, um den Kohlenstaub zu entfernen. Blitzblank und fertig ist der selbst geschmiedete Glücksbringer.

Auch Daniel ist mit dabei. Für ihn ist es das erste Mal. „Vielleicht versuche ich mich an einem Messer“, überlegt der Zehnjährige. Volker Avermann, Betreuer im Bethaus, erklärt den Sinn und Zweck der Aktion: „Wir möchten jungen Menschen das alte Handwerk näherbringen“. Im Muttental könnten die Kinder auch einfach vergessen, was um sie herum passiert, den Kopf frei bekommen, setzt er hinzu. Fünf Euro kostet die Teilnahme. Dafür dürfen die Kinder ihre Werkstücke aber auch mit nach Hause nehmen. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Info: 31 951.