Witten. .
Auf die Suche nach dem leckersten Cocktail begaben sich die rund 400 Besucher, die an der Cocktailtour durch Witten teilnahmen. Ob nun Ladykiller, Erdbeerrinha oder Mochito - für jeden Geschmack war etwas dabei.
Acht Bars und Lokale sowie zwei Abschlusspartys im Matchball und Key West bot die vierte, ausverkaufte Cocktailtour durch Witten den Besuchern. Einige nehmen zum ersten Mal teil, andere erweisen sich als Wiederholungstäter. So wie die 18-Jährigen Lena und Steffi. Die beiden Wittenerinnen gingen bereits bei einer früheren Cocktailtour auf die Suche nach dem besten Getränk. „Das Schönste an der Tour sind aber nicht die bunten Schirmchen und die tolle Deko an den Gläsern. Man lernt viele neue Leute kennen, mit denen man sich vielleicht auch nach diesem Abend wieder treffen könnte“, meinen die Beiden.
Das Prinzip der Cocktailtour ist simpel. Es gibt ein Ticket für 18 Euro, an dem mehrere kleine Schnipsel zum Abreißen hängen. Jedes dieser briefmarkengroßen Papierteilchen steht für ein vorgeschriebenes Getränk in einer bestimmten Bar, das man gegen den Cocktail eintauschen kann.
Lukas Stanczuk vom Ratskeller weiß, warum die Bars an dieser Tour teilnehmen. „Es ist eine reine Werbeveranstaltung. Wir machen den Leuten die Lokale schmackhaft und hoffen, dass sie auch außerhalb der Tour wiederkommen.“ Denn einen Verdienst können die teilnehmenden Betriebe nicht unbedingt verbuchen.
Der vielleicht ungewöhnlichste Ort für einen Cocktail ist „Maleeq’s Hair Lounge“. Direkt neben dem Café, in dem die Besucher ihre Getränke bekommen, kann man sich sonst die Haare schneiden lassen. „Maleeq möchte einen Treff einrichten, an dem es einmal die Woche auch Cocktails geben soll. Um dafür Werbung zu machen, nehmen wir überhaupt teil“, erklärt Omar Moussa, während er den Mixer schüttelt und einen Caipirinha mit extra viel Schuss zaubert. Außerdem wolle man ein wenig mehr Schwung in das Wittener Nachtleben bringen.
Das halten auch der 40-jährige Wolfgang und seine fünf Freunde für sinnvoll, die ihren ersten Cocktail im Ratskeller schlürfen. Wolfgang kommt aus Dortmund und kennt Witten bis zu diesem Abend kaum. Viel los sei hier seiner Meinung nach aber nicht. „Diese Tour ist ein Höhepunkt für die Stadt.“ Die 38-jährige Andrea, die mit ihm zusammen unterwegs ist, stimmt zu. Die Wittenerin nutzt die Tour, um neue Lokale in der Stadt kennenzulernen und lässt sich die Entscheidung, welchen Cocktail sie trinken möchte, gerne abnehmen. „Sonst dauert es immer ewig, wenn man zuviel Auswahl hat. Bei der Tour trinkt man außerdem Cocktails, die man sonst nicht unbedingt auswählen würde.“
Dank des trockenen Wetters baute unter anderem das Casa Cuba einen Außenstand für seine Cocktails auf. André Förster mixt die Erdbeerinhas, Caipirinhas mit Erdbeergeschmack, im Akkord. Als eine Gruppe mit 20 Teilnehmern auftaucht, schaut er schockiert und macht sich dann lachend an die Arbeit. „Hier muss man einfach mit allem rechnen.“
Bis nachts um ein Uhr zieht eine bunt gemischte Meute durch die Wittener Innenstadt, bis sich die meisten im Key West oder dem Matchball einfinden und die Nacht mit dem letzten Cocktail ausklingen lassen. Der 40-jährige Wolfgang zieht Bilanz: „Es war klasse. Das machen wir bestimmt noch einmal mit.“